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Reviews

The Chicago Plan

For New Zealand


Info

Musikrichtung: Avantgarde/Free

VÖ: 28.02.2022

(NotTwo)

Gesamtspielzeit: 48:31

Internet:

https://www.gebhard-ullmann.com/#
https://www.steveswell.com/
https://www.nottwo.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Der Berliner Komponist und Saxofonist Gebhard Ullmann und der New Yorker Komponist und Posaunist Steve Swell arbeiten seit etwa fünfzehn Jahren zusammen und eines ihrer Projekte ist The Chicago Plan. In dieser Reihe wird mit For New Zealand die zweite Veröffentlichung vorgestellt, zusammen mit dem Cellisten und für elektronische Effekte verantwortlichen Fred Lonberg-Holm und dem Schlagzeuger Michael Zerang, beide aus Chicago.

Drei Städte, drei musikalische Einflüsse, zusammengefügt zu einem kreativ unberechenbaren Sound. Nach einer schwelenden Einleitung, die schwerfließend dahinzukriechen scheint mit schabenden, rumpelnden und kratzigen Geräuschen, darüber das Saxofon ganz sauber abgebildet, wie eingetaucht in eine elektronische Klebemasse, löst sich diese Stimmung nach gut drei Minuten auf, das Cello stimmt ein kurzes Thema an, der Schlagzeuger setzt klare Rhythmen und die beiden Bläser übernehmen das Wort, ausfließend in ein erstes Solo, hier von Ullmann, mit einem dezent arabisch klingendem Anstrich. Ja, nun kommt die Schlange aus dem Korb, herrlich, diese Verbindung des federnden Rhythmus mit dem freien Spiel des Saxofons. Nun schleicht sich wieder breitflächig der Klang des Cellos dazu, das mit 10:18 längste Stück formiert sich immer mehr, das ist bereits jetzt ein enorm anspringender Höhepunkt.

Nun, diese Mischung aus freiheitlich geprägter Gestaltung und Struktur durchzieht die Musik der ganzen Platte, mal mehr ausgeprägt, mal weniger. Ist "Welcome To The Red Island" schwebend und dahinfließend, einfach nur Bilder erzeugend, so zählt "Yoyo" zu den recht freien und wilden Songs, freier Jazz, der anpackend und intensiv ist, und stets sind es die kollektiven Improvisationen mit ständig neu auftauchenden Überraschungen, die nach Aufmerksamkeit verlangen, sehr avantgardistisch klingt es durchweg. Und so bleibt es eigentlich mit dem Eröffnungssong beim einzigen, der den höchsten Grad an Zugänglichkeit aufweist, ansonsten klingt es einfach radikaler.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Composite 13 - For New Zealand (10:18)
2 Welcome to the Red Island (5:49)
3 Sketch 6 (9:09)
4 Yoyo (8:39)
5 BA-8 (8:46)
6 Variations On A Master (Part 1) (5:46)

Besetzung

Steve Swell (trombone)
Gebhard Ullmann (tenor sax, bass clarinet)
Fred Lonberg-Holm (cello, electronics)
Michael Zerang (drums, percussion)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger