Reviews

Tiken Jah Fakoly

Braquage De Pouvoir

Info Musikrichtung: African Roots Reggae VÖ: 04.11.2022 (Chapter Two) Gesamtspielzeit: 53:20 Internet: https://www.facebook.com/doumbia.moussa.9406/ http://chaptertworecords.com/label/?lang=en https://www.nuzzcom.com/

Eigentlich heisst der 1968 in Odienné, im Nordwesten der Elfenbeinküste geborene Musiker Doumbia Moussa Fakoly, firmiert jedoch unter dem Namen Tiken Jah Fakoly. Er gilt als einer der einflussreichsten Reggae-Musiker Afrikas. Mit politisch gefärbten Texten nahm man ihn auch als Protest-Sänger wahr, unter anderem mit einer eigenen Band, genannt "Djelys". Nach Morddrohungen verließ er 2003 seine Heimat und ging nach Mali ins Exil, wo er auch seitdem lebt. Doch bereits vorher veröffentlichte er sein Debütalbum, das war 1999 mit "Mangercratie".

Musikalisch orientiert sich der Künstler am Roots-Reggae und trägt seine Texte in afrikanischen Dialekten als auch Französisch vor, so gibt es einige der Songs der neuen Platte, Braquage De Pouvoir, seinem mittlerweile elften Album, auch in dieser Sprache, wie auch in Englisch. Leider sind meinem vorliegenden Rezensions-Exemplar keine Texte beigelegt, so dass ich nur anderweitig erfahren konnte, dass sich der Protagonist auch hier wieder Texte mit politischem Hintergrund anbietet und entsprechende Kritik auffährt. So kann man den Albumtitel dann auch in etwa mit "Raub der Macht" übersetzen.

Dieser Ernsthaftigkeit steht die Musik dann in gewisser Weise ganz entgegen, kommt sie doch mit diesem lasziv-fröhlichen Reggae-Feeling aus den Boxen und vermittelt eher gute Stimmung und animiert zur Bewegung. Neben dem eher aus Jamaika bekanntem Reggae-Stil wird dieser hier stark erweitert durch typisch afrikanische Zutaten, indem man Instrumente wie die Kora, die Ngoni (eine Laute) oder das Balafon hört. Einige Gäste haben sich auf vier Songs versammelt, ich verweise hierzu auf die Trackliste.

Wolfgang Giese