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Hermanos Gutiérrez

El Bueno Y El Malo

Info Musikrichtung: Americana/Instrumental VÖ: 28.10.2022 (Easy Eye Sound) Gesamtspielzeit: 33:45 Internet: https://www.hermanosgutierrez.ch/ https://store.easyeyesound.com/ https://oktoberpromotion.com/

Welch eine Irreführung! Hermanos Gutierrez, bei dem Namen der Band vermutet man nun nicht gerade die Schweiz. Nun, die in der Schweiz aufgewachsenen und dort lebenden Brüder stammen allerdings ursprünglich aus Ecuador. Insofern vereinen sie den Reichtum ihrer angestammten Kultur mit europäischen Einflüssen. Und das Ganze wurden dann noch in den USA produziert, in Nashville, Tennessee, gemeinsam mit Dan Auerbach, der auf "Tres Hermanos" auch ein Gastspiel mit der Gitarre gibt.

Nun zitiere ich gern die Aufschrift des Stickers auf der Außenverpackung, denn das mag wesentliche Hinweise darauf geben, was uns nun erwartet: Inspired by old western film scores and vintage Latin American sounds. Hermanos Gutiérrez take listeners on a hypnotic an sensual instrumental journey through a haunted landscape - where the haze of the desert meets the blue of a Kodachrome ocean.

Also - Gesang können wir nicht erwarten, sondern vielleicht Musik für einen modernen Western.(?) Vielleicht gar für eine Neuaufnahme für den Western-Klassiker "Alamo"? Nun, Spuren von "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "The Good, The Bad And The Ugly" haben sich sicherlich hier und da atmosphärisch eingeschlichen. Dieser "Western" heißt El Bueno Y El Malo, "der Gute und der Böse" also.

Gut und böse, wird das auch musikalisch umgesetzt? Nun, die von den wenigen Musikern erzeugte dahinschleichende Stimmung mag beide Seiten enthalten, interpretieren sollte das vielleicht jede/r für sich allein. Auf jeden Fall ist es gelungen, einen coolen "Soundtrack" zu schaffen, mitunter staubtrocken dahin wehend, auf "Los Chicos Tristes" dann auch noch von Streichern untermalt. Beide Brüder spielen Gitarre, jedoch geht es hier nicht darum, solistische Fingerfertigkeiten aufzuzeigen, sondern ganz einfach nur Atmosphäre zu schaffen, teils auch mit Einsatz einer Slide-Gitarre.

Letztlich geschieht nicht sehr viel im Laufe der Spielzeit der zehn Songs, die meisten Stücke klingen recht ähnlich, so dass bei mir durchaus einmal der Ruf nach Abwechslung laut wird. Letztlich wird jedoch auf diese Weise eine sehr gute Einheit geschaffen, die tatsächlich einen kompletten Film entstehen läßt mit verschiedenen Bildern und Filmsequenzen. Spontan fällt mir hierzu dann Ry Cooder ein, der mit einigen Songs ähnliche Ausstrahlung verbreitete.

Wolfgang Giese