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Lies they tell our Children
Info
Musikrichtung:
Punk
VÖ: 06.01.2023 (Spinefarm) Gesamtspielzeit: 33:08 Internet: http://www.anti-flag.com |
Anti-Flag-Alben sind bislang immer Schmuckstücke gewesen, was die Ausstattung anbelangt. Die Band hatte nicht nur aussagekräftige Texte, sondern hat diese in fetten Booklets auch kommentiert und mit Hintergrundinformationen zu den behandelten politischen Themen unterfüttert. Das steigerte den Hörgenuss in der Regel noch einmal. Auch das hat dazu geführt, dass unter den MAS-Reviews zu Anti-Flag-Alben bislang immer 17 Punkte standen.
Dieses Mal standen mir nur ein Stream und die Texte zur Verfügung. Ob die Vollversion dieses Mal wieder so ausgestattet sein wird, wie in der Vergangenheit, und ob es dann wieder 17 Punkte geworden wären, weiß ich nicht.
Mein diesmaliger Eindruck nach mehreren Durchläufen ist ein zwiespältiger. Ich kann kaum etwas Neues entdecken, aber auch keinen Qualitätsabfall. Vielleicht fehlt im Vergleich zu früheren Alben der eine oder andere Song, der als Ohrwurm im Langzeitgedächtnis bleibt.
Textlich wird wieder die Keule ausgepackt und gegen das kapitalistische Wirtschaftssystem gewettert; wobei in der Regel nicht das System als solches angegriffen wird, sondern seine Folgen, wie die Ausbeutung von Mensch und Natur und die Verdummung durch Werbung und Massenmedien. Auch die Abschottung der USA nach Süden und der (Post-)Kapitalismus werden thematisiert.
Musikalisch ist ein flotter, lebendiger, aber auch recht braver US-Punk am Start. Wenn es gelegentlich (irish) folkig wird, hört man die Pogues anklingen. Die „Modern Meta Medicine“ schmeckt zu Beginn fast nu-metallisch heftig.
Eins der Highlights ist „Victory or Death (We gave'em Hell)”, das mit Gastsänger Campino zwischen Irish Punk und Feuerzeug-Schunkel-Punk changiert und das Motto „Positiv denken und kämpfen“ hoch leben lässt. In dem Sinn, wir kämpfen bis ans Ende, trinken auf das, was wir gemacht haben, und lassen uns nicht von dem runterziehen, was uns nicht gelungen ist.
Die Beteiligung von Campino ist typisch für Lies they tell our Children, das bei fast jedem Song einen promoinenten Gastsänger verzeichnet.
Trackliste
1 | Sold everything | 1:31 |
2 | Modern Meta Medicine | 3:36 |
3 | Laugh. Cry. Smile. Die. | 3:05 |
4 | The Fight of our Lives | 2:53 |
5 | Imperialism | 2:57 |
6 | Victory or Death (We gave'em Hell) | 3:32 |
7 | The Hazardous | 3:11 |
8 | Shallow Graves | 2:31 |
9 | Work & Struggle | 2:22 |
10 | NVREVR | 4:40 |
11 | Only in my Head | 2:50 |
Besetzung
Chris Head (Gi)
Chris #2 (B, Voc)
Pat Thetic (Dr)
Gäste (Voc):
Jesse Leach (Killswitch Engage) <2>
Shane Told (Silverstein) <3>
Tim McIlrath (Rise against) <4>
Brian Baker (Bad Religion) <4>
Ashrita Kumar (Pinkshift) <5>
Campino (Die Toten Hosen) <6>
Tré Burt <8>
Stacey Dee (Bad Cop/Bad Cop) <10>
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |