Reviews

Cat Stevens

Catch Bull at Four (50th Anniversary Edition)

Info Musikrichtung: Pop / Songwriter VÖ: 02.12.2022 (A&M / Universal) Gesamtspielzeit: 39:26

Anders als die 50th Anniversary Edition von Teaser and the Firecat kommt Catch Bull at Four ohne jeden Bonus daher. In das Gatefold-Cover ist ein 20-seitiges Booklet eingeklebt, das neben den Basis-Credits lediglich die Texte und einige Bilder enthält. Liner Notes sucht man erneut vergeblich.

Das Album lebt von einer Reihe recht kraftvoller Tracks. Zum Ende hin, nach dem ungewöhnlichen, lateinisch gesungenen „O Caritas“, verplätschert das Album dann. „O Caritas“ ist übrigens, anders als der lateinische Titel erwarten lässt, kein Lob der Nächstenliebe, sondern ein Song über die Endlichkeit alles Geschaffenen.

„Angelsea" erhält seine Power von der akustischen Gitarre. Bei „18th Avenue“ ist der zentrale Powerpart in eher ruhige Anfang- und Endphasen eingebunden. „Freezing Steel“ trägt gut mit einer interessanten Rhythmik auf.

Bereits der Opener zeigt die Stärken und Grenzen von Catch Bull at Four. Es gelingt Cat Stevens vorzüglich und ohne Anflüge von Aggressivität packende Musik zu schreiben und zu inszenieren. Was aber in der Regel fehlt, sind Momente, die im Langzeitgedächtnis bleiben.

Die Ausnahme ist neben „O Caritas“ „Can’t keep it in”, das als Monolith aus dem Album herausragt.

Interessant ist der Text des sehr ruhigen „Boy with a Moon & Star on his Head”, das eine geradezu a-moralische Liebesgeschichte erzählt, die eigentlich in einer Tragödie enden müsste, es aber – zumindest so weit Stevens sie erzählt – nicht tut.

Norbert von Fransecky