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Diverse: Nacht & Nebel

Adamos

Info Musikrichtung: Metal / Death Metal VÖ: 1996 (Nacht und Nebel) Gesamtspielzeit: 66:53

Adamos ist eine Compilation, die 1996 von dem eng mit dem Magazin Astan verbundenen Label Nacht und Nebel herausgegeben wurde. Das Astan warb für sich mit dem Slogan „Musik und mehr“. Es verstand sich als ein Magazin, das sich sowohl mit Musik, als u.a. auch mit Spiritualität und Erotik(!) beschäftigen wollte. Dazu mehr in meiner monatlichen Kolumne, aufgrund der diese Review geschrieben wurde.

So düster und „gotisch“, wie es sich nach dem Umfeld hätte erwarten lassen, ist Adamos nicht. Metal, Prog Metal, Black Metal, aber auch Hard Rock geben sich die Klinke in die Hand. Die Produktion ist manchmal eher auf Proberaum-Niveau. Man hatte offenbar keine Berührungsängste mit dem Underground, dem man ja selber angehörte.

Wenn ich es richtig sehe, haben nur wenige der beteiligten Bands eine größere Karriere erlebt. Die heute bekanntesten sind wohl die Apokalyptischen Reiter, die sich hier am Black Metal versuchen und abwechselnd soft growlen und kreischen. Daneben stehen die explizit christlichen Lightmare, die das Album mit einem Prog-Metal-Song eröffnen, der sich sehr interessant mit dem von Rock-Bands gerne als Rammbock gegen das Christentum benutzten Thema „Kreuzzüge“ auseinandersetzt. An der Gitarre Andreas Gutjahr (später Tankard).

Zu bergende Edelsteine, die von der Rockwelt zu Unrecht nicht beachtet wurden, sind auf dem Sampler eher nicht zu finden, aber einige ordentliche Songs gibt es.

Care of Souls liefert fetten Power Metal. „Through the Unseen” leidet etwas unter der dünnen Produktion, ist aber recht treibend eines der rockigsten Stücke das Samplers. Syracuse liefern wieselflinken Metal ohne jede Düsternote. Und auch der treibende Hard Rock von Final Breath sieht von dem leicht gurgelnden Gesang abgesehen nix Düsteres. Der richtig flotte Rock „Jhonny the Frog“ ist mehr Punk als Dark. Der derbe Metal Song „Bull Branson“ ist mit seinen fast jazzigen Strukturen der zugleich wohl anstrengendste als auch interessantes Titel auf Adamos.

Da Nacht und Nebel sich 1996 nicht zu einem Booklet haben aufraffen können, das mehr enthält als die Kontaktadressen der beteiligten Bands, bleiben die Punkte, die unter der Review stehen, eher mager.

Norbert von Fransecky