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Jimi Hendrix Experience

Los Angeles Forum

Info Musikrichtung: Jam-Rock VÖ: 18.11.2022 (1969) (Experience Hendrix / Legacy / Sony) Gesamtspielzeit: 79:34

Jimi Hendrix ist eine der ganz großen Ikonen der Rockgeschichte. Wer hier zu große Worte der Kritik äußert, outet sich als Banause, der an ein Denkmal pinkelt. Und das wohl zu Recht!

Allerdings habe ich Hendrix nur durch den Rückspiegel wahrnehmen können. Als das nun erstmals vollständig veröffentlichte Konzert am 26. April 1969 über die Bühne ging, stand meine Einschulung in die Grundschule noch bevor. Als er anderthalb Jahre später starb, war ich immerhin wohl schon in der 2. Klasse. Oder dauerten die Sommerferien 1970 in Niedersachsen länger als bis zum 18. September?

Die musikalische Revolution, die Hendrix ausgelöst hat, konnte ich so nicht miterleben und auch nur bedingt nachempfinden. Das, was er auf den Weg gebracht hat, war Mitte der 70er als ich begann mich stärker für Musik zu interessieren, nicht nur längst etabliert, sondern deutlich weiterentwickelt worden.

Bei Hendrix haben mir in der Regel immer nur einzelne Stücke gefallen – ganz vorne weg natürlich(?) „Hey Joe“.

Von daher bin ich von Los Angeles Forum positiv überrascht. Das Trio legt hier eine Power vor, die von vorne bis hinten mitreißt – auch durch die minutenlangen Gitarrensoli hindurch. Dazu kommen mit „Foxy Lady“, „Purple Haze“ und „Voodoo Child“ drei der stärksten Stücke Hendrix‘ ever.

„Tax free“ und „Red House” zeigen Hendrix’ Blues-Wurzeln sehr deutlich. Der Anfang von „I don’t live today“ hat etwas Indianisch-Schamanisches. Die in „Voodoo Chile“ eingebaute Instrumental-Version von Creams „Sunshine of your Love” klingt eher nach „You really got me”.

Wenn ich es richtig sehe, ist das Album eine der besten Möglichkeiten Zugang zu dem Ausnahme-Gitarristen zu finden.

Norbert von Fransecky