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Couperin, L. – Couperin, F. – Couperin, A.-L.

The Couperin Family

Info Musikrichtung: Barock / Cembalo VÖ: 05.01.2023 (MarchVivo / Note 1 / CD / DDD / 2020 / MV007) Gesamtspielzeit: 70:42

Fast wundert man sich, dass Benjamin Alard, der seit einigen Jahren für Harmonia Mundi J. S. Bachs gesamtes Œuvre für Cembalo und Orgel einspielt, angesichts dieser Mammutaufgabe noch Zeit für Konzerte mit anderem Repertoire findet. Umso erfreulicher ist dieser Mitschnitt aus der Konzertreihe der Madrider Juan-March-Stiftung mit Werken der Couperin-Dynastie. Auf dem elegant klingenden Nachbau eines Ruckers-Taskin-Instruments erklingen u. a. eine reich ausgezierte Suite von Louis Couperin aus dem 17. Jahrhundert, die facettenreichen Präludien aus François Couperins „L'art de toucher le clavecin“ (1717) sowie einige feinsinnige Rokoko-Träumereien von Armand-Louis Couperin, dessen Tod im Jahre 1789 zugleich das Ende einer ganzen Epoche markiert.

Alards Zugriff ist leichtfingerig und spielerisch, vor allem was die reich applizierten Ornamente angeht. Die mitunter markante Phrasierung und die auf den Charakter der einzelnen Sätze schön abgestimmte Registrierung, die im Fall von Armand-Louis‘ „L’Affligée“ auch den Lautenzug nutzt, sorgen für ein abwechslungsreiches Hörerlebnis.
Der Interpret entlockt dem Cembalo fein abgestufte Klänge selbst da, wo das Notenbild eher spieluhrenartige Musik erwarten lässt, wie z. B. bei den Vogelstimmenimitationen von François Couperin. Das Verfeinerte dieser kostbaren Miniaturen schlägt jedoch nicht ins Preziöse um. Unter den Fingern des Interpreten atmet, singt und spricht das Instrument sehr natürlich in seiner ganz eigenen, stilisierten Art.

Die der Liveaufnahme geschuldeten wenigen Nebengeräusche und der vor allem zum Schluss hin umfassend aufgezeichnete Applaus stören dabei nicht weiter.

Georg Henkel