Reviews
Tales From The Edge
Info
Musikrichtung:
Jazz / Fusion
VÖ: 21.10.2022 (Double Moon) Gesamtspielzeit: 49:59 Internet: https://www.marcusklossek.de/ https://www.challengerecords.com/catalogue/7/Double%20Moon%20Records https://www.martinaweinmar.de/ |
Gitarre, Bass, Schlagzeug, im Jazz und im Jazz-Rock keine unbekannte Institution, seien es Jim Hall, Larry Coryell oder John McLaughlin und viele andere Gitarristen, die sich in dieser Konstellation versuchten. So auch der Berliner Gitarrist Marcus Klossek, zusammen mit den Bassisten Carsten Hein und dem Schlagzeuger Derek Scherzer.
Klosseks Gitarre ist die Fender Telecaster mit ihrem speziellen Klang, höhenreich und scharf im Ausdruck. Alle Musiker besitzen reichlich Erfahrung, nicht nur im Genre des Jazz, sondern auch Pop und Rock war ihr Zuhause. Dieses schlägt sich dann auch positiv in der Gestaltung der zehn Eigenkompositionen des Gitarristen nieder. Die Musik bewegt sich locker und ungezwungen zwischen Jazz, Jazz Rock und Fusion, allein durch die Verwendung der Bassgitarre wird dieses verstärkt.
Im großen Raum der strukturierten Kompositionen ist viel Platz für Improvisation, die nicht allein von Klossek wahrgenommen werden. Mithin spielt das Trio wie ein Uhrwerk zusammen und läßt die Songs nur so dahinfliegen, mal mit mehr, mal mit weniger Spannung ausgestattet. So schleicht sich dann auch einmal ein in Passagen eher ruhiges Stück wie "Get Going" ein.
Mit "Industrial Escape" stellt sich der längste Titel der Platte vor, 9:33 die Spielzeit. Wenn es bedächtig mit dem prägnanten Basslauf startet, unterstützt vom Schlagzeug, und dann die Gitarre hinzutritt, dann erinnert es mich teilweise an die Musik von Miles Davis, knapp vor dem Album "Bitches Brew" oder auch zeitgleich mit diesem. Die Atmosphäre ist es halt, die hier strahlt. Ansonsten ist der Song ein gutes Beispiel dafür, wie man einen solchen aufbauen und entwickeln kann, wie Zeit und Raum perfekt genutzt werden können, und wie dann auch mittels Technik der Sound der Gitarre erweitert werden kann. Und so ist es mein erklärtes Lieblingsstück der Platte, lediglich ein kurzer Ansatz eines Themas und sofortiger Übergang zu einer freien Entwicklung.
Sehr passend werden teilweise auch die Titel der Songs umgesetzt, am besten gelungen ist dieses auf dem mit Samtpfoten schleichenden "Tiptoe Cat", ja, man sieht das Tier förmlich herumlaufen. Am jazzigsten klingt es mit "Explanation Of A Lie" und dem letzten Song, "Last Step To Lightness", mehr am Rock orientiert ist "Save Your Space", womit ich feststellen muss, dass die Gesamtheit der Platte eine große Bandbreite bereit hält.
Trackliste
2 Life After Smile (4:55)
3 Long Time No See (4:33)
4 Get Going (5:39)
5 Industrial Escape (9:33)
6 Quite Evident (4:57)
7 Tiptoe Cat (4:16)
8 Explanation Of A Lie (3:28)
9 Save Your Space (4:47)
10 Last Step To Lightness (3:37)
Besetzung
Carsten Hein (electric bass)
Derek Scherzer (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |