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State Of Mind
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 21.10.2022 (Challenge) Gesamtspielzeit: 59:29 Internet: https://gillesgrethen.com/ https://www.martinaweinmar.de/ https://www.challengerecords.com/home |
Im letzten Jahr stellte ich den Luxemburger Jazz-Gitarristen Gilles Grethen mit seiner Platte Time Suite vor. Jene Platte erschien in der Reihe "Jazz Thing Next Generation" in Verbindung mit der Zeitschrift JazzThing. So, und nun schon legt der Musiker nach in der gleichen bewährten Quartettbesetzung. State Of Mind hat jedoch eine Besonderheit zu bieten, Gilles Grethen Quartet & Strings deutet darauf hin, dass hier noch ein wenig symphonisch draufgelegt wird, mit elf Streichern.
Die Ausschmückung mit den Streichern könnte nahe liegen, nahm der Gitarrist auf seinem musikalischen Pfad auf dem Weg zum Jazz doch einen Umweg über die klassische Musik. Gleich der erste Song klingt mit einem entsprechenden Ausdruck, und wenn das Flügelhorn von Vincent Pinn einsetzt, dann könnte man fast schon ein ganz klein wenig an einen ganz modernen J.S. Bach denken. Doch das geht nun zu weit, wir bleiben schliesslich beim Jazz, und auch eine Hinwendung zum "Third Stream" wird hier nicht angestrebt. Und schon bald übernimmt der Protagonist mit seinem klaren und sauberen Gitarrenklang das Zepter und zeigt wie auf dem Vorgängeralbum, wie man Musik mit Spannungsbögen, überraschenden Wendungen und viel Harmonie sehr interessant gestalten kann.
Vor Allem natürlich auch interessant dadurch, das zur Ergänzung halt die Streicher eingesetzt werden, die zwar den Jazz ein wenig vom Swingen abhalten mögen, die aber, und das erinnert mich dann ab und an ein wenig an die Arbeit von Claus Ogerman, zur intensiven Gestaltung von emotionsgeladenen Passagen beitragen. Auf dem zweiten Song, "Transcendence" gelingt es den Streichern jedoch, beim plötzlich einsetzenden Swing gut mitzuhalten, es wirkt zwar ungewöhnlich, aber diese Kombination ist trefflich gelungen. Darüber hinaus gilt auch für diesen Song das, was bereits für die gesamte Platte "Time Suite" galt, nämlich, dass sich alle Kompositionen durch die Durchdachtheit der Arrangements und gleichzeitig durch Freiräume, die zu spontanen Entwicklungen innerhalb der Songs genutzt werden können, auszeichnen.
Insofern setzen Grethen und sein Quartett mit State Of Mind nicht nur das um, was sie bereits vorgelegt haben, sondern erweitern dieses noch mit einer anspruchsvollen Bereicherung durch die Streicher, die manchmal, und das wirkt gleichzeitig mitunter abstrakt und auch belebend, "entgegen zu streichen" scheinen, sie bringen dann eine ganz konträre Stimmung in die Musik.
Trackliste
2 Transcendence (5:06)
3 Intro To State Of Mind (2:11)
4 State Of Mind (5:04)
5 Delirium (7:04)
6 Until The Moon Went Down (8:54)
7 Intro To Forgetful (0:47)
8 Forgetful (8:20)
9 Outside (6:22)
10 Comtemplation (7:03)
Besetzung
Vincent Pinn (trumpet, flugelhorn)
Gabriele Basilico (double bass)
Michel Meis (drums)
Aya Kitaoka (1st violin)
Barbara Juniewicz (1st violin)
Elisabeth Zasman (1st violin)
Anastasia Milka (2nd violin)
Natalka Totovytska (2nd violin)
Wan-Ru Cheng (2nd violin)
Julia Vicic (viola)
Rainer Staringer (viola)
Bea Magdalena Sallaberger (cello)
Yung-Han Cheng (cello)
Lukas Rudolph (double bass)
Benjamin Schäfer (conductor)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |