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Trio SR 9

Déjà Vu

Info Musikrichtung: Percussion / Latin VÖ: 26.08.2022 (No Format / Indigo) Gesamtspielzeit: 42:07

Es hat seinen guten Grund, dass die Promoterin in dem gar nicht mal kurz geratenen Promo-Blatt zu Déjà Vu nicht ein Wort darüber verliert, was für einen Stil Paul Changarnier, Nicolas Cousin und Alexandre Esperet denn nun spielen.

Aber wir bekommen im Laufe der guten Din A4 Seite zumindest drei Informationen. 1.) Die Mitglieder des Trio SR 9 sind Perkussionisten in klassischen Orchestern. 2.) Für das Album Déjà Vu haben sie sich auf die Marimba konzentriert, die die Promoterin als „eine Art lateinamerikanisches Xylophon" beschreibt. 3.) Die hier präsentierten Stücke sind im Original mit US-amerikanischen Hochglanz produzierte Pop-Nummern u.a. von Rihanna, Ariana Grandes, Frank Ocean, Tones and I und Lana del Rey.

Um ihr Projekt umzusetzen haben die Drei nicht nur auf handelsübliche Instrumente gesetzt, sondern sich „eine große Anzahl von Holzklangstäben erdenken, beschleifen und nach ihren Wünschen herstellen lassen“. Fünf VokalistInnen wurden eingeladen je zwei der Stücke einzusingen. Die Pop-Songs wurden dazu auf ihre essentielle Basis reduziert. Im Fall von „One last Time“ hat Sänger Blick Bassy Ariana Grandes Stück sogar in seine Muttersprache Bassa übersetzt.

Von den Ausganspunkten der Musiker (Klassik) und der Musik (Pop) bleibt auf Déjà Vu nicht viel übrig. Von daher erscheint der Name der CD eher als unpassend. Das Perkussive setzt sich wenig überraschend durch. Für poppige Melodien bleibt da wenig Raum. Nach dem – nicht zuletzt durch die bereits erwähnte Übersetzung – afrikanisch klingendem Opener wird es bei dem von Handclaps und Backing Chören begleiteten „Happy“ tatsächlich fröhlicher. Das man auch mit Perkussion-Instrumenten ruhige Töne anstimmen kann, beweist „Super rich Kids“.

Déjà Vu ist in jedem Fall ein interessantes Projekt. Ob ich die CD in Zukunft noch häufiger hervorkramen werde, bezweifele ich allerdings.

Norbert von Fransecky