Reviews
immer spass auf den backen
Info
Musikrichtung:
Fusion
VÖ: 14.10.2022 (JazzSick) Gesamtspielzeit: 53:03 Internet: https://www.schwarzburger.com/ https://www.jazzsick.com/ https://uk-promotion.net/ |
RUPI, dahinter verbirgt sich der Bassist Wolf-Ruprecht Schwarzburger, geboren 1956 in Gelsenkirchen. Seit Ende der Siebziger ist er als Musiker in unterschiedlichen Genres aktiv und arbeitete auch mit bekannten Künstlern*innen auf deren Produktionen und für Livekonzerte, bis er 1999 sein 2000 erschienenes Solo-Debüt "Die Sonne" aufnahm.
immer spass auf den backen ist nun das dritte Album als Solokünstler. Hierzu zitiere ich aus der Pressemitteilung: Wie schon bei seinem Debut „Die Sonne“ ist auch dieses wieder ein Konzeptalbum mit acht instrumentalen Eigenkompositionen. Es trägt den Untertitel „Ich denke gern an meine Zeit im Ruhrgebiet“.
Die Songs bilden eine Retrospektive auf das Leben im Ruhrgebiet in den 60er Jahren – Impressionen, Visionen, Erinnerungen – ein Leben im Rhythmus der Industrie – überall noch die Zerstörungen des Krieges – harte Maloche – Wirtschaftswunder – Zechensterben – Fussball – kleines Glück – ganz normaler Alltag, unsentimental und trotzdem packend – und dabei doch immer Spass auf den Backen.
Und so startet gleich "mach fertig" mit einer positiven Ausstrahlung. Satter Funk, grummelnder Bass, scharfe Bläsersätze, verhallte Keyboards, das verleitet sofort zu Bewegungen der äußeren Extremitäten. Diese Art der Fusion hat ihre Wurzeln auch in den Siebzigern, als zum Beispiel The Brecker Brothers einen solchen Sound in Perfektion spielten. Und perfekt klingt auch das hier, nicht kalt und technisch, sondern mit Gefühl vorgetragen.
Als sehr interessante Beigabe muss man den Einsatz von Selman Sezek mit der Darbuka, der arabischen Bechertrommel, ansehen. Sie bringt ein frisches und exotisches Element in die Musik. Was mir allerdings mitunter fehlt, das ist allerdings ein persönlicher Eindruck, ist das Vorhandensein einer Gitarre. Dafür rückt RUPI als Bassist eben mehr in den Vordergrund, schließlich ist es ja auch seine Solo-Platte. Mitunter klingen seine Einsätze ein wenig in Richtung Stanley Clarke orientiert. Dennoch nimmt er nicht unbedingt den alleinigen Anspruch für sich ein, der Star der Platte zu sein. Denn dieser Sound klingt gemeinschaftlich, klingt kompakt als Ergebnis einer perfekt eingespielten Band. Das ist quasi der Fusion-Sound der Siebziger und Achtziger, transportiert in die Jetztzeit...
Trackliste
2 das 11. gebot
3 derby
4 flöz sonnenschein
5 auf schicht
6 antje steht total auf kitsch
7 ab nach draussen
8 beim taubenvater
Besetzung
Fares Haber (keyboards)
Samen Mina (drums)
Selman Sezek (darbuka)
Reiner Witzel (sax)
Yavuz Duman (trumpet, flugelhorn)
Thorsten Heitzmann (trombone)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |