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Steelwings

Still rising

Info Musikrichtung: Hard Rock / Metal VÖ: 25.11.2022 (Pure Steel / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:47 Internet: http://www.steelwings.se

Zwischen dem letzten und vorletzten Album von Steelwings lagen 30 Jahre. Die Schweden gehören zu einer ganzen Heerschar von Bands, die in den frühen Tagen des Heavy Metal aktiv waren, dann aber den Stecker zogen, um Jahre später wieder an den Start zu gehen. Steelwings hatten es in ihrem ersten Leben auf eine Cassette, eine Single und eine LP gebracht. Seit 2014 sind nun zwei Singles, das Comeback-Album Back und der aktuelle Release erschienen.

Ob Still rising tatsächlich eine Steigerung gegenüber dem bisherigen Werk ist, vermag ich nicht zu sagen, da dies meine Erstbegegnung mit dem Quintett ist. Innerhalb des Albums kann von einer Steigerung allerdings keine Rede sein. Nach dem starken „Rocket“ mit seinen mahlenden Gitarren ist ein wenig die Luft raus. Im Folgenden wird eher unspektakulär im Midtempo melodischer Metal gerockt. Das epische Finale „Heat of the Night“ kann noch mal leicht auftrumpfen; ist mehr Hard Rock als Metal.

Macht nichts – oder nicht viel. Denn bis Track 6 wurden bereits fünf beeindruckende Trümpfe ausgespielt. Lediglich dem an Saxon erinnernden Midtempo-Song „Break of Day“ fehlt es etwas an Charisma. Gleich zu Beginn geht es unter der etwas abgenutzten Überschrift „Hell or high Water“ ohne Schnörkel direkt ins Ziel. Dem tollen Hard Rock Auftakt, der bereits eine mehr als deutliche Tendenz zum Metal hat folgt eine klassische Metal Fight-Hymne, wiederum unter einer oft gehörten Überschrift: „Stand up and fight“. Das ansonsten etwas durchschnittliche „Hey hey“ wird durch seinen Mitgröhl-Refrain zum Gewinn und mit dem etwas bedächtigen, atmosphärisch an Faithful Breath erinnernden „Like a Shadow in the Night“ wird ein epischer Ruhepunkt gesetzt, der dem Album gut tut.

Natürlich wird hier kein Rad neu erfunden und das Innovationsniveau tendiert gegen Null. Das ändert nichts daran, dass wir hier einen schön funkelnden Edelstein in der Krone des klassischen Metal vorfinden.

Norbert von Fransecky