Reviews
Acoustic In Hell
Info
Musikrichtung:
Symphonic Metal
VÖ: 14.10.2022 (Atomic Fire / Warner) Gesamtspielzeit: 32:44 Internet: http://www.eleine.com |
Vor zwei Jahren fand Norbert zu Eleines letztem Studioalbum Dancing In Hell fast nur ungnädige Worte. Den Begriff „künstlich“ verwendete er in seiner Kritik gleich zwei Mal, nämlich sowohl für die Musik als auch den Gesang – also für alles. Des Weiteren benutzte er Worte wie „leblos“, gar „aseptisch“. Ich kann nachvollziehen, was ihn an der Truppe bzw. ihrem Album stört, doch so übel wie bei den Vollplastikern von Metalite – mein Standard-Negativbeispiel – empfinde ich das hier Gebotene bei weitem nicht. Die Musik auf dieser EP, die Eleine anläßlich der bereits zwei Mal verschobenen Akustik-Tour mit Sonata Arctica herausbringen, ist in meinen Ohren weder leblos gespielt noch totproduziert. Dafür höre ich heraus, dass die Songs beim Umarrangieren für diese EP neu entdeckt wurden. Dies hat zu interessanten Veränderungen insbesondere bei den Arrangements geführt. Diese sind zwar nicht gravierend, aber allemal so interessant, dass das Vergleich mit dem jeweiligen Original richtig Spaß macht! Für einen möglichst umfassenden ersten Eindruck das mit männlichen Growls angereicherte „All Shall Burn“.
Norbert hat recht, Madeleine Liljestam ist keine Tarja oder Simone Simons, ebenso besitzt sie nicht die Urgewalt einer Floor Jansen, aber die Vocals für alle acht Songs in weniger als drei Stunden aufzunehmen ist eine Leistung, die man anerkennen muss! Wer sich ein Urteil über die Gesangsqualitäten der auch als Model tätigen Frontfrau oder einfach nur über den Klang ihrer Stimme bilden möchte, sollte sich einmal Memoriam zu Gemüte führen. Packend!
Bemerkenswert ist ferner, dass, anders als häufig bei Akustik-Aufnahmen üblich, nicht auf den Einsatz echter Drums verzichtet wurde. Eine weise Entscheidung!
Sowohl die Alben beider Bands als auch die Umsetzung auf der Bühne passen sehr gut zusammen, weil sie sich ergänzen. Im Unterschied zu der verspielten, detailreichen Umsetzung der Finnen bieten Eleine die Essenz des akustischen Musizierens, mit relativ wenigen Ausschmückungen. Es ist gewiss anstrengender, diese pure Form abwechslungsreich zu gestalten Sonata Arctica bekommt man bei Eleine die Essenz des akustischen Musizierens zu hören, mit nur wenigen Ausschmückungen. Es ist ohne Zweifel anstrengender, diese pure Form abwechslungsreich zu gestalten, aber den Schweden gelingt das erstaunlich mühelos. Manchmal liegt der Aufwand im Weglassen!
Acoustic In Hell klingt spannender als Dancing In Hell. Das hätte ich ebenso wenig erwartet wie das Hörerlebnis, das einem diese EP beschert!
Michael Schübeler
Trackliste
1 | Whisper My Child | 3:47 |
2 | Enemies | 4:43 |
3 | Memoriam | 5:08 |
4 | Ava Of Death | 3:54 |
5 | All Shall Burn | 4:15 |
6 | Death Incarnate | 3:13 |
7 | Break Take Live | 3:45 |
8 | Hell Moon (We Shall Never Die) | 4:09 |
Besetzung
Rikard Ekberg (Guitars, Vocals)
Jesper Sunnhagen (Drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |