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Papa Shango

Risk Assessment!

Info Musikrichtung: Rap Rock VÖ: 30.09.2022 (LuckyBob Records) Gesamtspielzeit: 56:09 Internet: https://de-de.facebook.com/papashangomusic/ https://www.brooke-lynn-promotion.de/

So will ich starten mit den einführenden Worten der Pressemitteilung zur Band Papa Shango, einer 12-köpfigen Rockband aus Großbritannien: Man nehme eine gute Portion The Darkness, einen Anteil Rage Against The Machine, füge etwas James Blunt hinzu und garniere es mit einer Prise Bananarama.

Diese Band soll in ihrer Heimat bereits etliche Erfolge gefeiert haben mit ihren wilden Rock Circus - Shows. Und so kann ich mir gut vorstellen, dass, nach Hören der ersten Songs, gerade live dieser schräge Sound gut ankommt, denn so ist ferner zu lesen, dass ihre Shows richtig gut abgehen mit Feuerspuckern, Konfetti, Bananen auf Rollerskates, Typen in Gorilla- und Pferdekostümen, erotischen Tänzerinnen, Seifenblasen, Schaum-Orgien etc..

Quasi als Soundtrack für diese Shows veröffentlichte die Band bisher zwei Alben, mit Risk Assessment! liegt nun das dritte vor. Hierzu noch einmal zum Pressetext: Zugleich ist "Risk Assessment" auch die erste Veröffentlichung von PAPA SHANGO außerhalb Großbritanniens. Hatte sich die Band bisher auf ihr Heimatland konzentriert, möchten die Musiker ihren Rap Rock Sound nun auch der restlichen Welt vorstellen. Denn gerade in diesen Zeiten tut etwas Verrücktheit gut. Das Leben ist ernst genug.

Und ja, britisch klingt es, klar - der Gesang ohnehin, mitunter mit feinem Slang, aber eben auch der Humor, schräg und mitunter an der Grenze zum Albernen, aber auch die eine oder andere Assoziation zu Monty Python mag auftauchen. "Check Your Phone" - hat man hier bei Trio abgeschaut, wenn der Frontmann "A Ha, A Ha" tönt? Nun, auf Deutsch singt man schliesslich auch - "Lösch das Feuer" heißt es mit Track Sieben! Wer in Großbritannien mitlernen möchte, dem wird immerhin auch die Möglichkeit gegeben, die Zahlen 1 bis 8 zu lernen, völlig abgedreht! Ob man damit Rammstein parodieren wollte?

Die Bandmitglieder sollen aus bekannten Musikern der britischen Musikszene bestehen, die Musik lebt von satten Rock-Riffs, von verrückten Background-Vocals kindlich klingender Damen, manchmal klingt es nach den B 52's, mitunter nach den Red Hot Chili Peppers, es wird gerapt, Pop-Einflüsse paaren sich mit Metal, Bläserarrangements gibt es und mit "Bad Dreams" gibt es eine Ballade mit einem gesprochenen Text (und zwischendurch wilde Schrei- und Rock-Exzesse), und so hat manches absurde und skurrile Element Einzug gehalten in diesen wilden Mix, der total unterhaltend ist. Gleichwohl dürfte das Hören dieser CD lediglich einen kleinen Eindruck davon vermitteln, was bei einen Livekonzert abgehen dürfte.

Mithin sollte man das Ganze mit Humor nehmen und sich daran erfreuen, dass es noch solche herrlichen Verrücktheiten gibt, und wer genau hinhört, mag so manch eine Persiflage entdecken("Powercut" erinnert an AC/DC zum Beispiel). Gelegentlich erinnert mich das Ganze auch ansatzweise an die vier Chaoten von "The Young Ones" aus den Achtzigern, mit dem Möchtegern-Anarchisten Rick, dem Hippie Neil, dem Schönling Mike und dem Punk Vyvyan. Schön irre ist das, weiter so!

Wolfgang Giese