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Hemesath

So schön

Info Musikrichtung: Deutsche Härte VÖ: 07.10.2022 (Echozone / Bob-Media) Gesamtspielzeit: 40:58

Sind Hemesath einfach nur bescheiden? Jedenfalls verraten sie im Booklet zu So schön zwar welche drei Keyboarder und welche Sängerin als Gäste am Album mitgewirkt haben. Ihre eigenen Namen aber verschweigen sie. Immerhin lässt uns ein Gruppenfoto auf der Doppelseite in der Mitte des Booklets wissen, dass wir es mit fünf überwiegend älteren Männern zu tun haben.

Musikalisch ist das Ganze letztlich bei der Deutschen Härte anzusiedeln, die ja nun schon lange nicht mehr neu ist – allerdings eher am Rand. Die Bands, die ich höre, sind Subway to Sally ohne die mittelalterlichen Zutaten und J.B.O. oder Knorkator ohne jeden Comedy-Aspekt.

Wir bekommen also harte deutsche Rockmusik serviert, die immer wieder mit fetten Riffs erfreut und mit viel Pathos daher kommt, ohne dass der gleich zu triefen beginnt. Kann man hören! Ein wenig aus dem Rahmen fällt die Akustiknummer „Flieg“ mit ihren donnernden Drums im Hintergrund.

Wahrscheinlich befinden sich unter den Fünfen auch Väter. Dafür spricht jedenfalls die Verarbeitung von Kinderliedern, wie „Heile, heile Gänschen“ („Heile Segen“), „Ringlein, Ringlein, du sollst wandern“ („Flieg“) und „Bruder Jakob“ („Schattenseele“).

Die Texte sind ansonsten eher unplakativ. Der Titelsong denkt nicht uninteressant über den Umgang mit dem Bösen nach. „Die Stadt verbrennt“ scheint sich mit dem Traum vom ewigen Leben zu befassen, aber man fragt sich, was die Band uns zu diesem Thema zu sagen. Ein durchgehender Zug der Lyrics, aber das kann man ja auch positiv sehen, als Aufforderung zum Nachdenken.

Norbert von Fransecky