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Il n'y pas d'amour heureux – Musik von Monteverdi, Rossi, Merula, Savioni u. a.
Info
Musikrichtung:
Barock Ensemble
VÖ: 04.11.2022 (Ambronay / Note 1 / CD / DDD / 2022 / Best. Nr. AMY316) Gesamtspielzeit: 59:41 |
KATALOG DER BAROCKEN LEIDENSCHAFTEN
"Il n'y pas d'amour heureux" – "In der Liebe gibt es kein Glück", so der Titel dieses Albums, der einem gleichnamigen Chanson von Georges Brassens entlehnt ist, ein Werk des 20. Jahrhunderts (das Stück gibt es am Ende als Zugabe)!
Doch in der Hauptsache bewegt sich das Programm im 17. Jahrhundert. Diese Aufnahme des 2019 gegründeten Ensembles „La Palatine“ ist ein eloquenter Führer durch die Labyrinthe der Liebe, wie sie nur von den Meistern des italienischen Frühbarocks inszeniert werden konnten: Je länger man auf den verschlungenen Pfaden der Liebesfreuden und – unvermeidlichen - Liebesleiden wandelt, desto weniger verspürt man das Bedürfnis, wieder hinauszugelangen. Vor allem, wenn der Schmerz so betörend besungen wird, wie hier. Wobei ein Labyrinth eben auch kein Irrgarten ist und von daher immer ein Ziel hat, das Erfüllung oder zumindest Erlösung verheißt. Das ist die kathartische Kraft von Poesie und Musik!
Und diese Kraft wird von den fünf Musiker:innen von „La Palatine“ glücklich beschworen: Ausgehend von Monteverdis berühmten Lamento d’Arianna haben die Interprete:innen ein vokal-instrumentales Programm für kleine Besetzung arrangiert, das überwiegend kürzere Stücke von Monteverdi, Rossi, Merula, Savioni und anderen zu einem Parcour der entfachten, durchlebten und dann meist wieder enttäuschten Liebes-Leidenschaften zusammenfügt.
Mit der blühenden, affektsensiblen und feinfarbigen Sopranstimme von Marie Théolyre finden die Botschaften der Dichter, die die alten Meister in Töne gefasst haben, einen ebenso verführerischen wie beredten Ausdruck. Théolyre – ein Name, der Gott & die Lyra zusammenbringt! Das passt hier wirklich. Marie Théolyre flirtet, kokettiert, fordert, klagt, gibt sich hin, verzweifelt ... Dazu kommt das leichthändige Instrumentalspiel von Noémie Lenhof an der Gambe, Nicolas Wattinne an der Theorbe und Gitarre und Guillaume Haldenwang an den Tasteninstrumenten – es ist stets noch Platz für ein verspieltes oder melancholisches Solo, so dass die Vokalstücke nachklingen können. Laurent Sauron steuert als Gast noch ein wenig Percussion bei.
Mehr braucht es nicht, um einen ganzen Katalog barocker Leidenschaften vor den Zuhörenden auszubreiten. Da ist für jede (post)amouröse Stimmung etwas dabei!
Georg Henkel
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