Reviews
Patient Number 9
Info
Musikrichtung:
Heavy Metal
VÖ: 09.09.2022 (Epic / Sony) Gesamtspielzeit: 61:20 |
Zum 13. Mal schlägt Ozzy solo auf. Wer befürchtet, dass ihm das Pech bringen wird, kann beruhigt werden. Der „Prince of Darkness“ hat solide abgeliefert, was angesichts dessen, was man über seinen Gesundheitszustand hört, ein Stückchen weit überrascht. Denn – auch wenn sich auf dem Album wohl keine classics to come befinden – von einem Schwächeln oder Taumeln der früheren Sabbath-Stimme kann keine Rede sein.
Mit dem Titelsong eröffnet Ozzy das Album recht soft. Das Stück ist eher AOR als Metal, aber damit hat er ja immer wieder durchschlagenden Erfolg gehabt – und auch „Patient Number 9“ ist durchaus ergreifend.
Die beiden folgenden Stücke beweisen, dass der alte Herr den Metal immer noch drauf hat. „Immortal“ überzeugt mit seiner starken Solo-Gitarre, während „Parasite“ zwar heavy eröffnet, sich dann aber eher unauffällig entwickelt.
Auf Startplatz 4 und 5 folgen zwei der stärksten Trümpfe des Albums. „No Escape from Now“ beginnt als ruhige Ballade, schleppt sich dann aber mit fetten Riffs von Tommy Iommi dahin. Auf Dauer dürfte das einer der nachhaltigsten Songs des Albums sein.
Mit Eric Clapton an seiner Seite zaubert Osbourne ein weiteres Highlight, das außerhalb dieses Albums wohl kaum als Metal wahrgenommen würde. Starker Pop-Rock mit Schmackes ist angesagt.
Damit ist die erste Hälfte der Songs, die mit prominent herausgestellten Gitarristen antreten, erledigt. Die zweite Hälfte hat eine deutliche Tendenz zu 08/15-Songs. Dabei packt die treibende Midtempo-Nummer „Mr. Darkness“ durchaus und das wilde „Degradation rules“ mit Mundharmonika und deutlicher Stoner-Tendenz ist einfach schön.
Dann bleibt man noch drei Mal unter sich. Einem kraftvoll melodischen Rocker mit einem triumphalistischen Akzent folgt eine weitere Ballade und das völlig aus dem Rahmen fallende akustische Blues-Outro „Darkside Blues“ mit recht dominanter Mundharmonika.
Patient Number 9 befindet sich definitiv nicht im Oberhaus von Ozzys Katalog, ist aber mehr als nur ein solides Alterswerk.
Trackliste
1 | Patient Number 9 (feat. Jeff Beck) | 7:22 |
2 | Immortal (feat. Mike McCready) | 3:04 |
3 | Parasite (feat. Zakk Wylde) | 4:06 |
4 | No Escape from Now (feat. Tommy Iommi) | 6:46 |
5 | One of those Days (feat. Eric Clapton) | 4:40 |
6 | A Thousand Shades (feat. Jeff Beck) | 4:27 |
7 | Mr. Darkness (feat. Zakk Wylde) | 5:35 |
8 | Nothing feels right (feat. Zakk Wylde) | 5:34 |
9 | Evil Shuffle (feat. Zakk Wylde) | 4:11 |
10 | Degradation rules (feat. Tommy Iommi) | 4:10 |
11 | Dead and gone | 4:32 |
12 | God only knows | 5:01 |
13 | Darkside Blues | 1:50 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |