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Mozart, W. A. (Trevelyan)

Klavierkonzerte Nr. 23 & 24

Info Musikrichtung: Wiener Klassik VÖ: 04.11.2022 (Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. ALPHA 883) Gesamtspielzeit: 57:11 Internet: Julian Trevelyan

Die Reihe "Next Generation Mozart Soloists" suggeriert mit ihrer raschen Folge, dass der hochbegabte Nachwuchs Schlange steht. Bei Volume 4 darf statt dem Spiritus Rector des Projekts, Howard Griffiths, nun allerdings Christian Zacharias ans Pult, seines Zeichens selbst ein Ausnahme-Pianist, der dem jungen Kollegen am Klavier, Julian Trevelyan, nicht nur mit dem kraftvollen Dirigat sondern auch mit Rat beiseite gestanden haben dürfte.

Trevelyan, ein britischer Adelsspross, wird dieser Tage 24 Jahre alt, kann aber schon diverse Auszeichnungen vorweisen, so errang er zuletzt in Zürich beim Concours Géza Anda den Preis für die beste Mozart-Interpretation. Man widmet sich der CD also mit hohen Erwartungen. Diese nun allerdings werden beim A-Dur-Konzert Nr. 23 nicht voll erfüllt. Trevelyan rückt dem Meisterwerk mit recht harschem Anschlag zuleibe, wobei die sangliche Süße nicht selten einem eher mechanisch-kraftvollen, wenig rhetorischem Zugriff weichen muss. Da zeigt sich vielfach ein romantisch großformatiger Interpretationsansatz, welcher naturgemäß zum düster beginnenden c-moll-Konzert besser passt. Dessen Kopfsatz gerät packend, die Kadenz dabei betont temperamentvoll und beinahe überladen. Nach einem wohltuend zurückhaltenden Larghetto, lässt Trevelyan im Finale die Läufe gefälliger perlen, ihnen druckstarke Akzente entgegensetzend. Insgesamt tönt sein Mozart hier wie dort aber mehr nach 19. als nach 18. Jahrhundert.

Sven Kerkhoff