Reviews
Wilderness Of Mirrors
Info
Musikrichtung:
Psychedelic Rock
VÖ: 16.09.2022 (Partisan Records) Gesamtspielzeit: 57:56 Internet: https://theblackangels.com/ https://www.pias.com/ |
The Black Angels aus Austin, Texas formierten sich 2004. Stilistisch werden sie dem Psychedelic Rock zugeordnet. Psychedelic Rock, das kenne ich grundsätzlich eher in Verbindung mit den Sechziger, mit Musik, mit der ich groß geworden bin. Psychedelia, Acid Rock, das alles wurde später perfekt abgebildet durch die Kompilation "Nuggets (Original Artyfacts From The First Psychedelic Era 1965-1968)".
Nun, im 21.Jahrhundert hat sich diese Spielart wohl immer noch behaupten können, nicht zwingend immer im Retro-Sound, sondern angereichert mit Stoner Rock, Independent Rock oder grundsätzlich anderen Spielarten des Rock. Jedenfalls geht es mir so bei The Black Angels, die nicht unbedingt mehr das ausstrahlen, was mich seinerzeit faszinierte. Diese "verschwurbelten" und dahin gleitenden verträumten Elemente und vielleicht das Gefühle von Flower Power, das wirkt bei den Black Angels nüchterner und sachlicher.
Allenfalls gesanglich hallt es am ehesten entgeisternd wirkend und irgendwie "vernebelt" durch den Hörraum. Die Gitarren rocken hart und mit Fuzz unterlegt, mehr als die Szene der Westküste empfinde ich die Stimmung der Ostküste, und so scheint mitunter auch ein wenig von The Velvet Underground durchzuschimmern. Doch sind die Soundwände der Band dichter und wattiger im Ausdruck. So bietet die aktuelle Platte Wilderness Of Mirrors letztlich eine abwechslungsreiche Mischung aus tranceartig angelegten Songs, rockenden und treibenden Titeln, gelegentlich verspielt klingenden wie "Firefly" oder durchaus auch einige mit Retro-Charme belegten Passagen, gutes Beispiel ist "Make It Known".
Aber auch ganz anders kann es klingen, wenn sich "The River" mit akustischer Gitarre ankündigt. Hier nun fühle ich mich "angekommen" bei meiner Reise mit der Zeitmaschine, denn ich scheine tatsächlich in den Sixties angekommen zu sein, und da die Band aus Texas kommt, lande ich auch gleich beim damaligen Plattenlabel aus Houston, International Artists. Bands wie The 13th Floor Elevators, The Red Crayola, Bubble Puppy oder The Golden Dawn hatten dort ihre Heimat gefunden. Weitere Einflüsse wie Roky Erickson oder Syd Barrett sind hinsichtlich der Gestaltungen einiger Titel sicher auch nicht von der Hand zu weisen.
Doch letztlich leben The Black Angels im Hier und Jetzt und vermögen auch weitestgehend Teile der damaligen Stimmung in die Neuzeit transportiert zu haben. So bin ich manchmal bei ihnen, und manchmal auch nicht. So geht es mir, separat davon, auch mit der gesanglichen Ausrichtung, die bei einigen Stücken fast schon überflüssig wirkt und bei anderen wesentliche Akzente setzen kann.
Trackliste
2 History of the Future
3 Empires Falling
4 El Jardín
5 La Pared (Govt. Wall Blues)
6 Firefly
7 Make it Known
8 The River
9 Wilderness of Mirrors
10 Here & Now
11 100 Flowers of Paracusia
12 A Walk on the Outside
13 Vermillion Eyes
14. Icon
15 Suffocation
Besetzung
Christian Bland (electric guitar, bass, vocals, mellotron)
Alex Maas ( vocals, bass, organ, mellotron)
Jake Garcia (electric guitar, bass, vocals, mellotron)
Ramiro Verdooren (electric guitar, bass, organ, Planet N, mellotron, vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |