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Reviews

Mozart, W. A. (Griffiths)

Violinkonzert Nr. 4, Flötenkonzert Nr. 1, Klavierkonzert Nr. 6


Info

Musikrichtung: Wiener Klassik

VÖ: 04.11.2022

(Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. ALPHA 882)

Gesamtspielzeit: 69:49

Internet:

Ludvig Gudim (Instagram)
Joséphine Olech
Jeneba Kanneh-Mason

NEXT ONE

In der Reihe "Next Generation Mozart Soloists" bestechen wiederum drei Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, denen Dirigent Howard Griffiths nicht nur ein Podium, sondern mit dem ORF-Radio-Symphonieorchester Wien auch profunde Begleitung liefert:

Den Auftakt macht bei Volume 3 der Geiger Ludvig Gudim (Jg. 1999). Er überzeugt im Violinkonzert auf einer Stradivari mit musizierfreudigem Schwung und einem silbrigen Geigenton, der zwar unter dem druckvollen Spiel manchmal noch etwas spitz wird und im Andante gerne mehr Süße bzw. Körperlichkeit bekommen dürfte, aber dennoch sogleich für sich einnimmt. Spätestens in der glutvoll ausgeführten Kadenz des ersten Satzes kann Gudim zudem seine ganze Virtuosität ausleben.

Die französische Flötistin Joséphine Olech mag man kaum mehr als Newcomerin bezeichnen. Ihr Debütalbum mit Flötenkonzerten des 20. Jahrhunderts (u.a. von Carl Nielsen) erschien im vergangenen Jahr beim Label Orchid. Zwar muss Mozart demgegenüber nicht unbedingt eine sichere Bank sein. Olech versteht es jedoch, seinem charmant-festlichen Flötenkonzert einen durch und durch gelösten, quicklebendigen Ton zu geben, der bei aller Leuchkraft eine erstaunliche Wärme ausstrahlt. Bemerkenswert sind ihr tiefschürfendes Verständnis für das Gleichgewicht zwischen humoristischer Note und lebensklugem Ernst sowie das Bemühen auch um kleinste Schattierungen in den girlandenhaften Phrasen. Das ist keine Wette auf die Zukunft mehr, sondern schon jetzt eine ganz und gar ausgereifte Darbietung. Das zeiigt sich auch in Olechs eigenen Kadenzen, die die Möglichkeiten des Materials weit ausreizen, ohne ihnen Gewalt anzutun.

Mit dem Klavierkonzert Nr. 6 fällt Jeneba Kanneh-Mason ein im Vergleich dazu stärker kammermusikalisch angelegtes Frühwerk Mozarts zu. Die aus einer hochmusikalischen Familie stammende 19Jährige präsentiert das Stück mit sicherer Virtuosität und beachtlichem Tempo, im Anschlag allerdings recht druckstark, was zumal das Andante romantisierend befrachtet und dem Rondeau einen Teil seiner kecken Unbeschwertheit nimmt. Dabei ist die Wahl des Bösendorfer-Flügels VC 280 vielleicht aber auch einfach zu großkalibrig.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Violinkonzert Nr. 4 D-Dur, K.218
Flötenkonzert Nr. 1 G-Dur, K.313
Klavierkonzert Nr. 6 B-Dur, K.238

Besetzung

Ludvig Gudim: Violine
Josephine Olech: Flöte
Jeneba Kanneh-Mason: Klavier

ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Howard Griffiths: Ltg.
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger