Reviews
Horsepower For The Streets
Info
Musikrichtung:
Chamber Pop
VÖ: 09.09.2022 (PIAS) Gesamtspielzeit: 37:39 Internet: https://de-de.facebook.com/jjeremiahmusic/ https://www.pias.com/ |
2018 hatte Jonathan Jeremiah einen Good Day, nun erschien von dem aus London stammenden Musiker die Platte Horsepower For The Streets. Und offensichtlich hat er einen weiteren guten Tag erwischt, oder gute Tage im Studio, denn erneut ist es ihm gelungen, eine sehr individuell geprägte Musik einzuspielen, das neue Album beweist das eindrucksvoll!
Eigentlich kann ich mich, was die Gestaltung des Sounds betrifft, mit eigenen Worten zitieren, bemerkte ich zu "Good Day" doch wie folgt: Und so sind es die Streicherarrangements, die den Sound erheblich mitprägen, einen Sound, der auf der Basis von Soul-orientierter Musik einfühlsam eingespielt wurde. Zunächst könnte man daran denken, einen farbigen Sänger zu hören, aus etwa jener Zeit, als Marvin Gaye in den Siebzigern seine Blütezeit hatte. Aber auch zu Bill Withers oder Curtis Mayfield mag man sich gedanklich hingezogen fühlen.
Von Beginn an, zunächst mit dem Titelsong, bin ich gefesselt von dieser Stimmung, klingt es doch tatsächlich so, als wäre Marvin Gaye wiederauferstanden. Diese wärmende Baritonstimme mit diesem dezent melancholischen und wehmütig klingenden Unterton ist derart emotional und individuell geraten, dass es eine wahre Freude ist, entspannt zu lauschen, ruhige Musik, die entschleunigend wirkt mit ihrer emotionalen Strahlkraft, Musik zwischem zarten Groove und zerbrechlichen Passagen. Hinsichtlich des Arrangements ist es gelungen, alle Zutaten auf den Punkt genau perfekt einzusetzen. Da hallen aus dem Hintergrund die Background Vocals, da schieben sich die Streicher wie zu besten Zeiten solcher Top-Arrangeure wie Gordon Jenkins, Reg Guest oder Peter Knight über die Musik.
Und immer wieder ist es dieser betörend lässige Groove bei Songs wie "Small Mercies", hier auch noch mit diesem typisch knackigen Bass, der ebenfalls typisch für die Sixties ist, der ein warmes und gutes Gefühl im Solarplexus hinterlässt. Und so stelle ich fest, dass sich dieser Sound noch stärker etabliert hat und die Musik insgesamt dichter und einheitlicher als beim Vorgänger kommt. Der Mann scheint seine eigene Stilkreation gefestigt zu haben und damit einen wichtigen Grundstein gelegt zu haben mit diesen Songs, die irgendwann einmal möglicherweise zu Klassikern avancieren könnten, denn sie leben von ihren schönen zeitlos klingenden Melodien und der nostalgischen Ausrichtung und bieten eine berührende Intensität.
Trackliste
2 You Make Me Feel This Way
3 Cut A Black Diamond
4 Small Mercies
5 The Rope
6 Restless Heart
7 Youngblood
8 Ten-Storey Falling
9 Early Warning Sign
10 Lucky
11 Sirens In The Silence
Besetzung
Ruben Samama (guitar, keys, percussion, backing vocals)
David Page (guitar, bass, backing vocals)
Tom Mason (double bass)
Shawn Lee (drums, percussion)
Sebastian Hankins (drums, percussion)
Joe Glossop (keys)
Paul Elliott (percussion)
Hannah Nicholson (backing vocals)
Phoenix Dawson (backing vocals, vibraphone)
Rosario Dawson (backing vocals, vibraphone)
Amsterdam Sinfonietta (strings)
Damiano Pascarelli (string arrangements)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |