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The M-Project

Movin' On

Info Musikrichtung: Fusion-Jazz VÖ: 02.09.2022 (Timezone) Gesamtspielzeit: 56:16 Internet: http://www.bernardfichtner.de/ https://timezone-records.shop/ https://www.martinaweinmar.de/

Der in Hamburg lebende Gitarrist Bernard Fichtner ist gebürtiger Kanadier, und hat mit The M-Project eine Band gegründet. Movin' On ist die zweite gemeinsame Platte. Wir hören Jazz, aber nicht jenen, der sich am Sound der Fünfziger oder Sechziger orientiert. Vielmehr spricht die Band eine eigene Sprache und hat sehr viele Fusion-Elemente der Siebziger und Achtziger in ihre Spielweise integriert.

So erinnern mich sowohl die Musik als auch gelegentlich die Spielweise von Fichtner an das, was in jener Zeit von Pat Metheny eingespielt wurde. Mit "Momo", einem der acht eigenkomponierten Songs, präsentiert sich die Musik recht spröde und klar im Ausdruck, wenig emotional geprägt, technisch ausgereift, mit flüssigen Soli von Gitarre und Piano, dazu die gezielt agierende Begleitung, ein leicht melancholischer Anstrich findet sich im Spiel von Fichtner.

Und so fliesst die Stimmung mit sehr melodischem Ausdruck dahin, wirkt oft ein wenig entrückt und durch die Einbeziehung von Elementen von Funk und Rock breitet sich die Fusion-Stimmung dann aus, dann mit mehr Energie angetrieben. Im Gegensatz dazu gibt es dann auch zwischendurch ein solch dahingetupftes ruhiges Stück wie "Mc".

Das Verständnis unter den vier Musikern ist groß, das drückt sich in der Dichte des Sounds aus. Wenn "Move On" erklingt, dann bin ich gedanklich schon wieder in den Siebzigern, Einiges davon erinnert mich an solche Musik, wie sie seinerzeit von Musikern wie Jasper van't Hof, Jan Akkerman und anderen europäischen Größen gespielt wurde, das heisst, die Musik auf Movin' On klingt sehr europäisch, hat wenig von dem, was zu jener Zeit aus den USA schallte.

Fichtner selbst spielt nicht mit Superlativen wie Schnelligkeit oder wilden Eruptionen auf seinem Instrument, überhaupt nicht reisserisch, sondern sehr melodisch und durchdacht in seinen Soli, in gewisser Weise "erzählerisch" wirkt es auf mich. Und so fließt die Musik insgesamt recht ruhig, gelassen und entspannt dahin, mit einem gewissen Schönklang.

Wolfgang Giese