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The Kinks

Muswell Hillbillies / Everybody's in Show-Biz - Everybody's a Star

Info Musikrichtung: Pop / Beat VÖ: 09.09.2022 (BMG) Gesamtspielzeit: 135:38 Internet: http://www.thekings.info

Nachdem ich die ersten Buchstaben des Albums Everybody's in Show-Biz - Everybody's a Star in meine Excel-Review-Liste eingetragen hatte, stand zu meiner großen Überraschung plötzlich der LP-Titel komplett in der Zelle. Die einfache Erklärung war kein übernatürliches Phänomen. Ich habe die Scheibe ganz schlicht vor sechs Jahren schon einmal besprochen. Ich habe ihr immerhin 14 Punkte gegeben, aber sonderlich beeindruckt hat sie mich offenbar nicht. Ich konnte mich nicht im Geringsten daran erinnern.

Der Mix aus Beat, Dixieland-artigen Sounds und einer gewissen Kirmes-Atmosphäre ist mal ganz nett, mal etwas schrammelig und immer wieder blass. Positiv fallen vor allem „Supersonic Rocket Ship“ mit viel Orgel und Fantasie, der Kirmes Rock’n’Roll „Unreal Reality“ mit viel Gebläse und Honky Tonk Piano und der flotte Party Beat von „Here comes another Day“ auf.

Und wie vor sechs Jahren ziehen die Live-Nummern besser – an der Spitze natürlich das legendäre „Lola“. Daher ziehe ich wieder die 14 Punkte aus der Tasche. Ein Bonus-Song kommt kommt 2022 neu dazu. Außerdem wird das Album dieses Mal im Doppelpack mit dem zuvor erschienen Album Muswell Hillbillies veröffentlicht.

Der Sound ist hier etwas schummerig. Man hat irgendwie das Gefühl als schaue man aus einem Fenster, vor dem ein Mückennetz hängt, das kaum zu sehen ist und den Blick trotzdem etwas trübt.

Auch hier gibt es ein paar Highlights, den Fun Song „Have a Cuppa Tea“ mit seinem „Hallelujah“-Refrain, den eröffnenden Power Rock’n’Roll „20th Century Man“ und vor allem dessen härter angesetzten 2022-Mix, der fast in Richtung The Who geht.

Was auffällt ist der häufig etwas leidende Gesang von Ray Davies, der bei „Alcohol“ so bedient klingt, wie Udo Lindenberg auf dem Uralt-Song „Der Malocher“. Aber möglicherweise hat es bei den Kinks genauso wie bei dem Paniker einen sinnvollen Grund im Text.

Dem Album fehlt der Live-Schub von Everybody's in Show-Biz - Everybody's a Star, so dass es eher bei 12 Punkten landet.

Präsentiert wird das Ganze in schicker Aufmachung. Ein 20-seitiges Booklet mit ausführlichen Liner Notes und teilweise ganz- und doppelseitigen Fotos ist zusammen mit zwei Plattentaschen in ein stabiles Hard-Cover in CD-Größe eingebunden. Das macht die Edition zu deutlich mehr als einem Cash-In.

Norbert von Fransecky