Reviews

Rage

Spreading the Plague

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 30.09.2022 (Steamhammer / SPV) Gesamtspielzeit: 26:44

Mit einer knappen halben Stunde erstklassigem Rage-Material belohnt die deutsche Metal-Institution ihre Fans für die Geduld in der pandemiebedingten Veröffentlichungspause bevor sie in den kommenden Wochen live auf deutschen Bühnen zu sehen ist.

Drei der sechs Stücke auf der EP sind neues Material, das bei den Sessions zum 2021er Album Resurrection Day entstanden ist; die anderen Tracks sind neue Versionen alter Titel. Insgesamt ergibt das Ganze ein Bild, das die Vielfalt von Rage gut zum Ausdruck bringt. Das ist bereits bei den drei neuen Songs zu erkenne, die die erste Hälfte der EP einnehmen.

Der Opener „To live and to die” ist treibender Power Metal mit charismatischer Stimme und geilen Riffs. Er zeigt die Seite der Band, die sich dem Speed Metal verbunden fühlt. Bei dem folgenden Titelsong tritt die Gitarre ein wenig zurück. „Spreading the Plague“ ist beileibe keine Ballade, zeigt die Band aber von ihrer melodischen Seite. Und was bei Rage auf keinen Fall fehlen darf, das sind Epik und Pathos – und die liefert das Epos „The King has lost his crown“.

Für eine völlig neue Atmosphäre auf dieser EP sorgt „A new Land“, das hier gelungen und stimmungsvoll in einer akustischen unplugged Version erscheint. „The Price of War 2.0.“, vor längerer Zeit bereits digital incl. Video erschienen, um die neuen Bandmitglieder Jean Borman und Stefan Weber vorzustellen, erscheint hier aber erstmals auf einem physischen Tonträger. Ein extrem aggressiver Hinweis darauf, dass der Krieg immer seinen Preis fordert. Nach dem aggressivsten folgt der derbste und düsterste Track, der Klassiker„Straight to Hell“ in eine Live-Aufnahme aus der Balver Höhle, den es 2020 als Live-Stream zu hören gab.

Starker Auftritt!

Norbert von Fransecky