Reviews

Kelsey Waldon

No Regular Dog

Info Musikrichtung: Modern Country VÖ: 12.08.2022 (Oh Boy!) Gesamtspielzeit: 34:59 Internet: https://www.kelseywaldon.com/ https://www.ohboy.com/ http://oktoberpromotion.com/

2019 erschien das Album White Noise/White Lines von Kelsey Waldon aus Kentucky, und mit No Regular Dog blieb sie auf dem Label Oh Boy Records, einst dem verstorbenen John Prine gehörend. Dieser hatte ihr die Mitarbeit zu Lebzeiten noch angeboten.

Das neue Album wurde produziert von Shooter Jennings, er schrieb im Booklet mit den Texten auch das Vorwort und betrachtet es als eine Ehre, als Produzent tätig geworden zu sein. Unter anderem schreibt er: Kelsey Waldon is a top shelf artist who feels a deep responsibility to country music, the preservation of history, and the quality of its future. I would say country music is in good hands.

Selbst bemerkte ich in meiner Rezension zum Vorgängeralbum eine gelungene Mischung aus Alternative Country mit Rockpassagen, ein wenig Folk, hier und da eine Spur Bakersfield, also letztlich eine moderne Variante des mitunter bereits ausgelutschten Genres Country. Nun, und nun mit dem besonderen Ausdruck von Jennings könnte nun ein weiteres interessantes Album entstanden sein. Jennings selbst spielt auf einigen Stücken mit, an Piano und Keyboards. Einen wichtigen Anteil hat für mich die auf vielen hochwertigen Produktionen beteiligte Violinistin Aubrey Richmond. Als sehr prominenten Mitstreiter findet man auf zwei Songs auch Herb Pedersen.

Mit typischem Twang in der Stimme steht der Protagonistin Stimme natürlich im Vordergrund und prägt die elf Songs stark. Und natürlich spürt man die Präsenz von Shooter Jennings, und ich meine, dass solche Songs wie "Sweet Little Girl" auch ein wenig seine Handschrift tragen, obwohl alle Stücke von Kelsey geschrieben wurden. Und sie hat es verstanden, einen abwechslungsreichen musikalischen Strauß zu binden, wunderbar traditionell kommt zum Beispiel "You Can't Ever Tell", "Season's Ending" ist ein wenig melancholisch, "History Repeats Yourself" weist einige stärkere Rockelemente auf und mit "Progress Again" erscheint eine feine Ballade mit einfühlsamen Background Vocals.

Wolfgang Giese