Reviews
The Curse Of Unspoken Words
Info
Musikrichtung:
Jazz-Fusion
VÖ: 26.08.2022 (JazzSick) Gesamtspielzeit: 49:35 Internet: https://zoommusic.de/ https://stephan-mattner.de/ https://www.jazzsick.com/ https://uk-promotion.net/ |
Mit The Curse Of Unspoken Words wird nach No Need To Talk" aus 2020 ein weiteres Album der Band Zoom vorgelegt. Die neun Songs wurden alle vom Saxofonisten Stephan Mattner aus Herne komponiert. Doch letztlich ist es ein Gemeinschaftswerk des Quartetts. Dieses drückte sich beim Vorgängeralbum besonders dadurch aus, dass sich alle vier Musiker sehr gleichberechtigt darstellten und eine dichte musikalische Gemeinschaft präsentierten.
Zwischen rockigen Ansätzen und freien dahinschwebenden Passagen hatte die Platte Einiges zu bieten. Im Grunde genommen knüpft The Curse Of Unspoken Words dort an. Gleich beim Opener sind es die am Rock orientierte Gitarre von Philipp van Endert und das Saxofon bon Mattner, das modernen Jazz charakterisiert, und dazu die Rhythm Section, die beide Elemente miteinander verbindet. "Minjor" swingt und bringt Elemente des Hard Bop ein als auch Anklänge an Cool Jazz, Lee Konitz fällt mir hierzu ein.
Und so kann ich nach drei Titeln bereits feststellen, dass sich der Sound ein wenig geändert hat, und zwar ist er jazzlastiger geworden, fließender, elastischer, eleganter. Das, was an Rockeinflüssen verblieb, orientiert sich allenfalls an integrierten Fusion-Elementen der ersten Platten von Weather Report, Sebastian Räther läßt mich mitunter auch an Miroslav Vitous denken. Diese mehr vorhandene Leichtigkeit steht dem Quartett sehr gut, die Integration von Rock und Jazz halte ich hier für gelungener und richtungweisend für die mögliche weitere Entwicklung der Band.
Oft verspüre ich eine lässige und coole Ausrichtung, zum Beispiel auch auf "Monologue", das mich gedanklich auch in die Zeit des Aufbruchs der späten Sechziger/frühen Siebziger entführt, McLaughlin mit "Extrapolation" fällt mir ein. So ist es formidabel gelungen, das Gefühl und den damaligen Sound nicht nur zu reproduzieren, sondern ihm durch eine Frischzellenkur auch neue Akzente zu verpassen, und das Alles mit einem Gefühl von Frische und Aufbruchstimmung, gekoppelt mit spielerischer Brillanz, quasi auf hohem Niveau!
Mit einer gemächlichen schönen Ballade verabschiedet sich das Quartett, "Beyond" versprüht ein absolut emotionales und tiefgehendes, die Seele streichelndes Gefühl, dabei aber ebenfalls einen Hauch Entrückheit vermittelnd, ein toller Abschluss!
Trackliste
2 Minjor
3 Pulse
4 The dreams of the green rabbit
5 Monologue
6 The pursuit of truth and beauty
7 Paradox
8 Chasing Boredom
9 Beyond
(all compositions by Stephan Mattner)
Besetzung
Philipp van Endert (guitar)
Sebastian Räther (bass)
Jo Beyer (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |