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Reviews

Diverse (Renaissance) (Festa)

Delizie Napoletane. Alte Neapolitanische Liebeslieder des 16. Jahrhunderts


Info

Musikrichtung: Renaissance Ensemble

VÖ: 01.09.2005

Accent / Note 1
CD DDD (AD 2005) / Best. Nr. ACC 23159


Gesamtspielzeit: 59:13

RUSTIKALE LIEBESFREUDEN

So unterhaltsam kann’s klingen, wenn’s falsch ist. Falsch zumindest nach den strengen Satzregeln der Renaissance. Denn da sind z. B. Quintparallelen verboten. Bei den karnevalesken Villanescen, die das Ensemble Daedalus zusammengestellt hat, machen derlei „Fehler“ zusammen mit dem neapolitanischen Dialekt und einem volksmusikalischen Grundton den Reiz der Musik aus.
Es versteht sich, das bei den derben und sinnlichen, aber niemals plumpen Liebesliedern eine rauschende Opernstimme ebenso fehl am Platze ist wie ein körperloses Engelsstimmchen. Hier braucht es ein Organ, das gekonnt zwischen Kunst und Komik laviert und bei dem die amourösen Pointen sitzen. Mit ihrem hohen, nasalen Tenören bringen Luciano Catapano und Josep Benet alle Voraussetzungen für eine ebenso gefühlvolle wie launige Darbietung dieser Musik mit.
Das ist nicht „schön“ im klassischen Sinne, hat dafür Charme und Charakter. Die beiden stehen freilich nicht alleine auf der Bühne. Neben weiteren Stimmen sind diverse Instrumente unverzichtbar, wobei vor allem die Calascione Erwähnung verdient, der denn auch ein eigener Track gewidmet ist: A calascione von Bernardo Pasquini. Klanglich eine Mischung zwischen Gitarre und Mundorgel, verleiht sie den Stückchen eine unverwechselbare rustikale Note. Also: Wer erhabene und entrückte Reniassanceklänge erwartet, der greife lieber bei geistlichen Motetten zu. Beim Ensemble Daedalus gibt es statt dessen den „Originalklang“ des lebensfrohen ländlichen Italiens zu hören.



Georg Henkel

Besetzung

Pascal Bertin – Altus
Luciana Catapano – Tenor & Gitarre
Josep Benet – Tenor
Josep Cabré – Bariton
Hugh Sandlands – Gitarre, Laute
Leonardo Massa – Calascione
Pierre Pitzl – Gitarre, Tenorgambe
Brigitte Gassse – Tenorgambe
Renée Stock – Bassgambe
Roberto Festa – Flöte & Ltg.
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger