Reviews
Axes 2 Axes
Info
Musikrichtung:
Hardrock
VÖ: 17.10.2005 (Black Lotus / Soulfood) Gesamtspielzeit: 35:06 Internet: http://www.eddieojeda.com |
Der gute Eddie Ojeda dürfte Freunden des gepflegten Metal ein Begriff sein, schließlich handelt es sich hierbei um den ehemaligen Twisted Sister Gitarristen. Twisted Sister brachten es immerhin auf satte 11 Alben, die weltweit Gold- und Platinsatus erreichten. Weltweite Tourneen mit Bands wie Iron Maiden, ZZ Top, Motörhead oder Whitesnake gehören ebenfalls in die Bandbiographie. Ojeda selbst wurde auch durch sein Buch Who's who in Rock'n'Roll bekannt und auch etwas Filmerfahrung konnte er in Pee Wee Herman's Big Adventure sammeln. Für alle, die es nicht wissen: Pee Wee Herman war einst ein ziemlich angesagter Comedian in den USA, bis man ihn in einem Pornokino erwischte... nun ja.
Axes 2 Axes ist nun also Eddie Ojedas erstes Soloalbum. Hierfür konnte er ein paar alte Herren des Rock um sich versammeln, wie beispielsweise Ronnie James Dio, der gleich mal den Opener "Tonight" singt, oder Joe Lynn Turner, der seine Stimme für "Living Free" verleiht. Selbst Dee Snider ist an dem Album beteiligt.
Was ist nun also herausgekommen, bei diesem Album? Als "songorientiertes Bandalbum" beschreibt Eddie Ojeda sein Axes 2 Axes selbst, und das kann man eigentlich so stehen lassen. Mit "Axes 2 Axes", "Crosstown" und "Funky Monkey" befinden sich 3 Instrumentals auf dem Album, die zumindest handwerklich mit coolen Riffs überzeugen. Fulminante Gitarrensolos sind ohnehin ein Markenzeichnen dieses Albums.
Metal Puristen dürften allerdings etwas enttäuscht sein, denn Axes 2 Axes geht deutlich mehr in Richtung Rock. "Please Remember" ist der wohl beste Song des Albums, ein straighter Rocksong mit eingängigem Refrain. Selbst 2 Balladen haben es auf das Album geschafft. Das traurig schöne "Senorita Knows", das mit leichten lateinamerikanischen Einflüssen und einem Powerrefrain aufwarten kann, und "The Reason", ein Song, der sich schon beinahe in Pop-Gefilden bewegt und sogar ein wenig an Bon Jovi erinnert. Nur das Beatles Cover "Eleanor Rigby" ging wirklich in die Hose, Ojeda verwurstet diesen Song mit peinlicher Metal-Attitüde. Mit Beatles-Songs ist das so eine Sache, es empfiehlt sich einfach sie nicht zu covern, da das in den meisten Fällen nicht funktioniert, wie Eddie Ojeda hier leider beweist. "Living Free" ist dann wieder eine gute Metal-Hymne zum Ausklang des Albums.
Insgesamt kann Eddie Ojedas Solodebüt durchaus überzeugen, ein gelungener Mix aus Metal, Rock und Pop und Ojeda macht auch als Sänger eine ganz gute Figur. Dennoch wirkt das ganze natürlich ziemlich angestaubt und nicht mehr gerade zeitgemäß, aber das macht wohl auch den Charme des Albums aus. Im Gegensatz zu anderen ältergewordenen Musikern, die nochmal versuchen hip zu sein, bleibt Ojeda immerhein seiner Linie treu, und das ist auch ganz gut so.
Alexander Koschny
Trackliste
1 | Tonight | 3:26 |
2 | Axes 2 Axes | 3:21 |
3 | Please Remember | 3:37 |
4 | Eleanor Rigby | 2:13 |
5 | Evil Duz | 4:11 |
6 | Crosstown | 2:53 |
7 | Senorita Knows | 3:39 |
8 | Love Power | 3:36 |
9 | Funky Monkey | 2:26 |
10 | The Reason | 5:22 |
11 | Living Free | 4:01 |
Besetzung
Chris MaCarvill - Bass Guitar
Joe Franco - Drums
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |