Reviews
Heimweh
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Folk-Pop
VÖ: 29.07.2022 (Mosaik) Gesamtspielzeit: 31:17 Internet: https://ronjamaltzahn.de/ https://mosaik-promotion.de/ |
Ronja Maltzahn wurde in Bad Pyrmont geboren und bewegt sich musikalisch in etwa zwischen den Eckpfeilern Folk und Pop. 2018 veröffentlichte sie ein erstes Album, und nun mit Heimweh das dritte.
Die Protagonistin spielt mehrere Instrumente wie Cello, Gitarre, Ukulele und Piano, und das präsentiert sie auch auf diesem Album, unterstützt von einigen weiteren Musikern. Alle Songs erklingen in deutscher Sprache und wirken mitunter recht lyrisch, poetisch und nachdenklich. Der Sound ist recht besonders und eigenartig in der Ausführung. Für deutsche Popmusik, wie sie derzeit recht populär ist, erklingt die Musik recht kompliziert und in den Arrangements zu verschachtelt. Dennoch finden sich zahlreiche harmonische und melodische Passagen, die man sicher zu einem Hit verarbeiten könnte.
Mit einer sehr leisen und fast flüsternder Stimme startet die Protagonistin mit "Nebel", ein Song, der sich in der Tat mit dem Begriff des Nebels identifizieren kann, so als würde man sich in diesem Dunst befinden und das in einem räumlich begrenzten Feld, dabei jedoch die Sonne doch noch versuchen würde, in diesen Mikrokosmos einzudringen. Ich denke, durch den Einsatz der schwebenden Synthies, doch besonders durch das Cello wird diese Atmosphäre untermalt.
Die "Stufen" von Hermann Hesse führen uns dann ein wenig aus diesem feuchten Umfeld, es klingt ein wenig positiver, doch aus meiner Sicht wäre es angenehmer gewesen, diesen Song ein wenig "zarter" zu gestalten, wie er auch in einigen Passagen erklingt. Denn diese stark elektronische Zurichtung stört diese grundsätzliche Magie ein wenig. Und diese Art der Arrangement taucht recht häufig auf und hindert die grundsätzliche Zartheit der Musik daran, diesen Trumpf auszuspielen. Denn dazu, eben zu mehr reduzierten Arrangements, mit einem wirklich vorrangig und vordergründig stärkeren Einsatz von Instrumenten wie Cello, Violin und Piano, würde auch die recht zarte und nicht sehr druckvolle Stimme besser passen.
Denn dieses zeigt sich auch in eher federleicht schwebenden Songs wie "Von der Traurigkeit", dieses Erachtens der beste Song des Albums. Denn hier zeigt sich die ideale Verschmelzung all der verschiedenen Elemente, diese dahingleitende Stimmung ist es, die ich vom ganzen Album erwartet hätte. Was bleibt, sind jedoch das grundsätzlich Außergewöhnliche und nicht Alltägliche, das sicher die deutsche Musikszene um etwas Besonderes bereichert.
Trackliste
2 Stufen
3 Alle Zeit
4 Heimweh
5 Polarbär
6 Räubertochter
7 Regen
8 Von der Traurigkeit
9 Über Wasser
10 Los
Besetzung
Federico Marina (bass, backings, synths)
Alexa Farina Gödde (sax)
Johannes Rüttermann (nyckelharpa)
Christopher Crighton (violin)
Kai Ohligschläger (drums)
Melvin Schulz-Menningmann (keys, piano)
Sha 'Ri Pohl (piano, backings)
Friedemann Eich (cello)
Joules the Fox (backings)
Nora Lotz (backings)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |