····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ····· Isolation statt Desolation - The Sweet re-releasen ihr Corona-Album ····· Deep Purple laden Jefferson Starship als Special Guests ein ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

ZK Collaboration

Slow Food


Info

Musikrichtung: Jazz Rock / Fusion

VÖ: 26.08.2022

(MUZA/Warner Poland)

Gesamtspielzeit: 42:16

Internet:

https://zkcollaboration.com/en/
https://warnermusic.pl/
https://www.qrious.de/

Jazz aus Polen begleitet mich seit den Sechzigern, besonders öffneten mir Live-Auftritte in den Siebzigern den Weg zu diesem etwas anderen Jazz. Andrzej Kurylewicz, Tomasz Stanko, Michal Urbaniak, das waren Musiker, die mir seinerzeit bereits sehr gefielen. Seitdem habe ich die polnische Jazzszene teilweise aus den Augen verloren. Hier nun, mit der Band ZK Collaboration, habe ich die Möglichkeit, auf einen aktuellen Stand zu kommen. Ihr aktuelles Album heisst Slow Food und bietet bis auf einen Song Eigenkompositionen der beiden Freunde Adam Zagórski und Maciej Kadziela, die den Kern der Band bilden.

Bereits nach den ersten Takten bin ich mir sicher, dass auch hier etwas Besonderes geschieht. Nun, purer Jazz ist es sicher nicht, da spielt das Wort Fusion doch auch eine gewichtige Rolle. Sowohl hinsichtlich des Rhythmus' als auch des energischen Gitarrensolos von Jakub Mizeracki ist das offensichtlich. Basis ist hierbei die Bewegung der Siebziger, als sich Jazzmusiker wie Chick Corea, John McLaughlin und andere anschickten, den Jazz zu elektrifizieren, geschehen durch den Anstoss von Miles Davis, der dazu den Grundstein legte.

Erschienen ist Slow Food im Rahmen der Edition Polish Jazz, eine Serie, die 1965 ins Leben gerufen wurde, hier mit der Ausgabe Nummer 86. Zusammen als Quintett stellen die Musiker eine der spannendsten neuen Formationen aus Polen und vertreten diese langjährige Serie würdevoll mit sehr innovativer Musik, die sich sowohl der Tradition, der weiteren Entwicklung des Jazz und neuer Strömungen bedient, um diesen individuellen Sound zu bereiten. Und dabei erweisen sich die fünf Musiker als sehr leidenschaftliche und engagierte Akteure.

Und dieser Sound basiert auf sorgfältig ausgearbeiteten Kompositionen, die allesamt ein wohl überlegtes Arrangement erhalten haben und mittels spontaner Improvisationen dieses besondere Quäntchen Frische dazu packen. So kann man viele Elemente aus Jazz Rock, Funk, Fusion, moderner Soundscapes, Ausflügen in freie Gefilde als auch Spuren von Post Bob entdecken, geschickt zusammengerührt zu einer Melange, die sowohl intellektuell als auch emotional anspricht. Und das präsentiert die Band in einer aufregend quirligen und unterhaltsamen Mischung, dass man während des Hörens die Vielfalt geniessen kann. Und - es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein, man beachte die Titel, ob man es nun knusprig, würzig oder doch eher süss mag.....



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Crispy (5:25)
2 Salty (4:53)
3 Cheesy (3:09)
4 Sweety (6:45)
5 Crusty (5:41)
6 Spicy (5:05)
7 Fizzy (Marek Kadziela) (4:30)
8 Slow Food (6:45)

Besetzung

Maciej Kadziela (alto, soprano and baritone saxophone)
Adam Zagórski (drums)
Mateusz Gaweda (acoustic and electric piano)
Jakub Mizeracki (electric and acoustic guitar)
Roman Chraniuk (double bass, bass guitar)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger