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Reviews

Lustfinger

Lustfinger


Info

Musikrichtung: Punk / Rock

VÖ: 29.07.2022

(rotz + wasser)

Gesamtspielzeit: 42:43

Internet:

https://lustfinger.com/
https://www.bscmusic.com/de/home.htm
https://www.brooke-lynn-promotion.de/

Bereits 1981 gründete sich die Münchener Band Lustfinger. Mit dem selbstbetitelten Album Lustfinger wird das zwölfte Studioalbum vorgestellt. In der langen Zeit gab es so manchen Besetzungswechsel, doch ganz vorn am Mikro steht noch immer der Frontmann Tom Fock (der anfänglich Gitarre spielte), der auch verantwortlich für die meisten Kompositionen, jedenfalls die Musik betreffend. Einen Fremdtitel gibt es mit "My Brain Is hangin' (Bonzo goes to Bitburg)", den der Gast Jean Beauvoir zusammen mit den Ramones ins Leben rief, und hier gemeinsam mit Lustfinger präsentiert.

Ja, und gelegentlich erinnert die Musik dann auch an die Ramones, aber auch in Deutschland kann man assoziativ fündig werden - Die Toten Hosen oder Die Ärzte zum Beispiel. Und so ist es gelungen, eine treibende und mitreissende Mischung aus alten Punk-Zeiten, griffig-trockenem Rock und und auch gefühlvollen Balladen-Klängen ("Durch's Feuer gehen") zu schaffen.

Und so geht diese Musik direkt ins Blut, und bei der gerade genannten Ballade kann es auch schon mal rührselig werden. (Hast meine Flamme neu entfacht, trägst mich auf Flügeln durch die Nacht. Ich kann die Sterne wieder sehen, ich will für dich durchs Feuer gehn.). Na, ob das nicht ein wenig kitschig ist? Egal, es klingt aber aufrichtig, so wie auch die Texte der anderen Songs, die allesamt im separaten Booklet abgedruckt sind.

Und so kann es dann auch schon mal so klingen: Lieber als nach eurer Pfeife tanz ich barfuß über Klingen, lieber als im Chor der Blöden, will ich eigene Lieder singen. Verpackt sind die Texte in druckvolle Musik, und Fock besitzt eine Stimme, mit der er jeden Stimmung sehr gut umsetzen kann, frech als auch sentimental im Ausdruck. Satte Gitarren dröhnen breitflächig, sehr kräftig auf "Es war ne geile Zeit", und dabei ist die Musik absolut harmonisch und besitzt für viele Punk-Begeisterte vielleicht ein Quäntchen zu viel Harmonie, denn für dreckigen Punk klingt es oft dann doch zu melodisch und schön. Doch genau das macht diese Mischung aus, so dass auch beinharte Rocker und Freunde harten Pop-Rocks und Alle, die gern deutsche Texte hören, sehr gut bedient sein dürften.

Mithin - man kommt auf den Punkt und gibt sich "bürgernah", und mit einem Überraschungsgeschenk aus alten Tagen verabschiedet man sich dann mit dem Song "Hasta La Vista". Denn hier spielt die komplette Urbesetzung der Band, hier aus 1983. Ja, macht Spass, das Ganze!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Auf Los geht's los
2 Lügengarantie
3 Benzin
4 Durch's Feuer gehen
5 Steh auf und tanz
6 Alles ist besser
7 My Brain Is hangin' (Bonzo goes to Bitburg)
8 Jeder Tag
9 Stürmische See
10 Wir waren Träumer
11 Es war ne geile Zeit
12 Walk Into The Fire
13 Hast La Vista

Besetzung

Tom Fock (Gesang)
Danny Raygun (Gitarre)
Tom 'Schilli' Schill (Bass)
Tommy Wagner (Schlagzeug)
Jean Beauvoir (Gesang & Text - #12, Gesang - #7)
Michi Schirmeister (Gesang - #13)
Tom Fock (Gitarre - #13)
Ziggy Storbeck (Bass - #13)
Robert "Dutto" Baier (Schlagzeug - #13)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger