Reviews
Inmanencia
Info
Musikrichtung:
Jazz-Fusion/World Music
VÖ: 10.06.2022 (allá records) Gesamtspielzeit: 61:48 Internet: https://pablosaezmusic.com/ https://uk-promotion.net/ |
Der Untertitel der Produktion, "Live At Loft Cologne" weist auf den Entstehungsort dieser Platte der Formation Surensemble hin. Die acht Songs der Platte Inmanencia entstanden bereits am 20.Oktober 2018, dieses ist die zweite Produktion des Ensembles.
Leiter der Band ist der Schlagzeuger Pablo Sáez aus Santiago de Chile. Auffällig ist beim Line-up, dass gleich zwei Gitarristen an Bord sind. Daraus ergibt sich dann auch gleich eine gewisse Spannung, zumal Beide jeweils ganz anders spielen, es ist nicht nur der Unterschied zwischen akustischer und elektrischer Gitarre. Miguelángel Clerc spielt zum Beispiel recht frei, man höre sich hier einmal "Cono Sur" an. Und Brämswig kann ich spontan einordnen in jene Zeit der Siebziger, als sich der Jazz Rock zu Höhenflügen aufmachte und viele virtuos aufspielende Gitarristen offenbarten. In diesen Momenten seiner Soli springt die Band dann auch sofort auf diesen wilden Fusion-Zug auf und zusammen entsteht eine ausgeprägt ausdrucksstarke Stimmung.
Ansonsten finden wir natürlich auch Einiges, das durch den Latin Jazz geprägt ist, mit dieser luftig-leichten Gangart. Insofern legt die Band um Sáez eine gelungene Verquickung verschiedener Einflüsse vor, mit afro-amerikanischen Wurzeln, folkloristischen Ansätzen und das zusammengefügt als moderner Jazz, der sich auch der Fusion-Bewegung seit den Siebzigern bedient, und auch Jazz-Traditionen mit einbezieht. Spannend ist sie also, diese Musik, die durch ihre Live-Präsentation dann noch einen Tick mehr Frische und Spontaneität in sich birgt. Dieses drückt sich dann auch durch mitunter überbordender Energie aus, aber ebenfalls sehr viele ruhige und lyrische Elemente trägt, die man breit ausleben konnte.
Eine sehr schöne und dahinfliegende Interpretation erfuhr der "Libertango" von Astor Piazzolla, und Brämswig spielt hier sehr jazzig, und erinnert mich hier ein wenig auch an Pat Metheny. Sáez swingt sehr antreibend und integriert in den Song auch einige Solo-Elemente, vom Piano begleitet. Für mich ist dieses Stück dann auch ein Höhepunkt der Platte, die mit einem Bonus-Titel endet, in anderer Besetzung aufgenommen, siehe Line-up. Offensichtlich wurde "Las preguntas de Cristóbal" auch nicht live aufgenommen, es klingt auch anders als die übrigen sieben Songs. Durch den Einsatz von Flöte und Violine zeigt sich auch eine ganz andere Stimmung, wie aus einem verwunschenen Märchenwald entsprungen.
Trackliste
2 Cono Sur
3 Mantra 27
4 Mantra 1
5 Mantra 18
6 Sapar Sadaca
7 Libertango
8 Las preguntas de Cristóbal (Bonus Track)
Besetzung
Philipp Brämswig (Jazz guitar)
Miguelángel Clerc (acoustic guitar)
Norman Peplow (piano)
Joan Chávez (double bass)
Bonus Track "Las preguntas de Cristóbal":
Pablo Sáez (drums, electronics, composition)
Anette Maiburg (flute)
Anna Tocchetti (violin)
Norman Peplow (piano, cajón)
Joan Chávez (double bass)
Álvaro Severino (guitar)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |