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Mimanée

The Invisible Will Remain

Info Musikrichtung: Chamber Jazz VÖ: 26.06.2022 (ZeytmusikEdition) Gesamtspielzeit: 63:32 Internet: https://www.michaelkiedaisch.de http://www.matthiasstich.de https://www.neelepfleiderer.com https://www.zeytmusikedition.com/ https://uk-promotion.net/

Das Line-up von Mimanée präsentiert sich bereits auf dem Cover der aktuellen Veröffentlichung The Invisible Will Remain. Neele Pfleiderer / Matthias Stich / Michael Kiedaisch sind dort aufgeführt, und das ist ihr gemeinsames Debüt-Album.

Elf Songs, die allesamt stark geprägt sind vom Gesang Neele Pfleiderers und den Marimbaklängen von Michael Kiedaisch, entführen in eine neuartig klingende Welt. Ausgemalt wird die Stimmung sehr einfühlsam von den Blasinstrumenten, die sich einschmeicheln und die Melodien sanft umspielen. Wer möchte, kann sich der Texte im separaten Booklet bedienen. Gesungen wird in Englisch, bis auf den Song "Komm schon! Mach schon! Geh schon!" betreffend. Hier stammen Musik und Text von Matthias Stich.

Drei Songs ohne Texte gibt es, das sind "Noemi", "Snow In May" und "Popzong", die allerdings nicht ausschließlich von den Instrumenten bestritten werden, denn Neele Pfleiderer setzt jeweils ihre Stimme als zusätzliches Instrument, quasi wortlos, mit ein.

Gesamtheitlich betrachtet, verbreitet die Musik einerseits eine recht einheitliche Stimmung, doch andererseits gibt es Unterschiede im Ausdruck, neben mehr strukturell mehr dichten Songs gibt es auch improvisatorisch stärker geprägte Ausflüge, wie zum Beispiel mit dem "Popzong". Etwas anders gestaltet, hier muss ich an die Musik eines Musicals oder Theaterstücks denken, ist der Titel "Goblin", mit einer ihm inne wohnenden Dramaturgie. Auch kann man das am Gesang festmachen, der sich einen kleinen Schritt hin zur Oper zu bewegen scheint. Insgesamt zeigt Neele Pfleiderer eine gelungene Gesangsleistung mit individuellem Ausdruck.

Ein wenig gespannt war ich auf "Beneath An Evening Sky", einem Stück von Ralph Towner. Dem eigentlichen Gitarren-Instrumental hat Neele Pfleiderer einen Text spendiert, und die Gitarre ist nun durch den Sound der Marimba ersetzt worden. Nun, so erklingt eine ganz andere Stimmung, man kann die verschiedenen Songs kaum vergleichen, weil sie einen jeweils ganz anderen Ausdruck haben. Somit kann ich diese vorliegende Version eigentlich nur isoliert betrachten, einen Vergleich ausschließend. Nun, es ist dem Trio gelungen, eine sehr harmonische und warme Stimmung zu erzeugen, spätestens dann, wenn das Saxofon einsetzt, ist man gänzlich gefangen von dieser Atmosphäre.

Geschaffen hat man eine Art kammermusikalischen Jazz von höchster Güte, durch den Einsatz der Marimba einen Hauch Weltmusik einschließend, entstanden in dieser eigenwilligen und ungewöhnlichen Kombination der Elemente.

Wolfgang Giese