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Organic Earfood

Organic Earfood

Info Musikrichtung: Jazz VÖ: 10.06.2022 (JazzSick) Gesamtspielzeit: 59:25 Internet: http://preview.peterbaumgaertner.com/index.php/projekte/organic-earfood.html https://www.jazzsick.com/ https://uk-promotion.net/

Bernie Senensky, Stefan Bauer und Peter Baumgärtner, das ist die Band Organic Earfood, der Organist Senensky stammt aus Kanada, und Bauer, der Vibrafon und Marimba spielt, sowie der Schlagzeuger Baumgärtner sind Deutsche.

Die Kombination der Instrumente ist eher ungewöhnlich. Mit Orgel und Vibrafon/Marimba als Melodieinstrumente gibt es eine interessante Gestaltung. Senensky übernimmt dabei auch die Funktion der Bassbegleitung, und wenn er auf diese Weise allein mit Baumgärtner zu hören ist, muss man schon mal an Jimmy Smith denken. Alle drei Musiker haben sehr viele internationale Erfahrungen sammeln können, Selensky wohl die meisten, spielte er doch unter vielen Anderen mit Chet Baker, George Coleman, Art Blakey, Dizzy Gillespie oder auch Elvin Jones, der über ihn gesagt haben soll, dass er einer der besten Pianisten sei, mit denen er im Laufe seiner Karriere gespielt habe. Ein Dank an Elvin geht zurück mit dem Stück "Blues For EJ".

Aber auch Bauer und Baumgärtner können auf Erfahrungen aus Zusammenarbeiten mit Kenny Wheeler, Martin Wind oder Gerd Dudek zurückblicken, wobei dem Vibrafonisten Bauer sicher entgegen kam, dass er seit vielen Jahren in New York lebt.

Das Interessante an dieser Musik ist, dass weder Orgel noch Vibrafon im Vordergrund stehen. Kaum spielen nur Orgel und Schlagzeug und man hat sich auf diesen Duo-Sound eingelassen, löst das Vibrafon solistisch ab, aber wenn dann alle drei Instrumente gleichzeitig agieren, dann ist man erstaunt über diesen etwas anderen Sound, der hier erklingt. Alle drei Musiker lassen sich viel Raum zur Gestaltung, setzen aber auch nicht zu ausufernden Ego-Ausflügen an, sondern vermögen es, einen ständig dichten gemeinsamen Sound zu erzeugen, der sich voller Emotionen auszeichnet. Bei "Blues For EJ" wirkt es dann recht sonderbar, wenn die Marimba einsetzt. Denn sie wirkt im Gegensatz zum Vibrafon eher schwerfällig im Solo, kann sich aber letztlich doch gut entfalten. Auf jeden Fall ist das ein besonderes Hörerlebnis.

Unter "nrwjazz.net" konnte ich lesen, dass es auch einen Zusammenhang zwischen dem Cover und der Musik gibt: Der ‚Nautilus‘ ähnelt einer Ohrmuschel, steht also für das EAR in Earfood. Das Obst ist organic und food zugleich – Organic Earfood, und organic steht auch für organ, die Orgel. Doch das sind nur Wortspiele, im Grunde geht es bei dem Cover um die Atmosphäre, die es ausstrahlt und die auch für die Musik bedeutsam ist. . Mithin- ein rundes Gesamtergebnis mit locker und swingend gespielter Musik, die einen großen Unterhaltungswert aufweist, auf hohem Niveau.

Wolfgang Giese