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Reviews

Clash

Combat Rock


Info

Musikrichtung: Reggae / Wave

VÖ: 20.05.2022 (1982)

(Columbia / Sony)

Gesamtspielzeit: 101:18

Combat Rock, das nun zum 40sten Jahrestag der Erstveröffentlichung in einem schicken Doppelpack erscheint, gehört zu den Rockalben, die so fest auf eine Säule in der Hall of Fame montiert sind, dass sie sich einer echten Kritik praktisch völlig entziehen. Ich versuch‘s trotzdem und bemühe mich so zu hören, als sei das einfach ein ganz normales wiederveröffentlichtes Album.

Und vor diesem Hintergrund würde ich viel Lobendes über ein Album sagen, das eine Brücke zwischen Reggae und Wave schlägt. Mehr noch: Ich würde auf zwei Stücke hinweisen, denen ich echtes Hitpotenzial zutraue. Kunststück, mögt ihr jetzt sagen, „Rock the Casbah“ und „Should I stay or should I go” sind schließlich Rock-Legenden geworden.

Aber auch das sehr melodische „Inoculated City“, das ein schönes tänzelndes Feeling vermittelt, und der Garage Punk „Car Jamming“, der eher mit Rhythmus als mit Aggression arbeitet, sind stark.

Zumindest interessant ist der spröder Reggae „Straight to Hell“, der massiv auf Bass und Percussion setzt, sich mit den Sounds im Hintergrund zu fast so etwas wie Prog-Wave entwickelt. „Overpowered by Funk“ geht tatsächlich in Richtung Funk, ist mit der Gitarrendominanz und ohne Bläser aber etwas zu kalt für diesen Stil.

Und dann gibt es auch Stücke, die eher als Filler durchgehen. Der müder Rocker „Atom Tan“ muss sogar als Ausfall gewertet werden.

Begleitet wird die Neu-Edition von einem Konzertmitschnitt aus dem Vorjahr, bei dem The Clash ihre Genre-Offenheit beweisen. „Futura 200“ ist ein gut laufender HipHop, der zu Grandmaster Flash passen würde. Das Instrumental „He who dares or is tired“ erinnert an Phil Collins’(!) „You can’t hurry Love”. „Sean Flynn” verbreitet Dub-Atmosphäre, während man mit der Fun-Nummer „Long Time Jerk“ auf der Kirmes gelandet zu sein scheint.

Sony spendieren der Neuausgabe ein dreifach aufklappbares Cover und zwei Booklets, u.a. mit erhellenden Liner Notes zum dem People’s Hall-Konzert.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Combat Rock (1982)

1 Know who you are (3:39)
2 Car Jamming (3:57)
3 Should I stay or should I go? (3:07)
4 Rock the Casbah (3:41)
5 Red Angel Dragnet (3:46)
6 Straight to Hell (5:30)
7 Overpowered by Funk (4:52)
8 Atom Tan (2:25)
9 Sean Flynn (4:27)
10 Ghetto Defendant (4:40)
11 Inoculated City (2:10)
12 Death is a Star (3:09)

The People's Hall (1981)

1 Outside Bonds (4:22)
2 Radio Clash (4:11)
3 Futura 2000 (5:54)
4 First Night back in London (2:12)
5 Radio One - Mikey Dread (6:18 )
6 He who dares or is tired (2:53)
7 Long Time Jerk (5:09)
8 The Fulham Connection (3:45)
9 Midnight to Stevens (4:36)
10 Sean Flynn (7:23)
11 Idle in Kangaroo Court (5:04)
12 Know your Rights (3:24)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger