Reviews
Leap Year
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Folk
VÖ: 03.06.2022 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 41:21 Internet: https://barryoreck.com/ https://barryoreckmusic.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Na, da singt ja ein vielseitiger Mann namens Barry Oreck! Der in Brooklyn Lebende ist Doktor der Philosophie, Tänzer, Schriftsteller, Pädagoge und, ach ja - Musiker. Als solcher ist er regelmässig in Großraum New York unterwegs mit seiner Folk- und Bluegrass-Band. Und solche Musik hören wir auch auf seinem aktuellen Album Leap Year, seinem vierten Longplayer übrigens. Und das, was mir entgegenschallt, ist sehr sympathisch, ruhig und angenehm und beruhigend.
Vorwiegend sind jedoch mehr Folk- als Bluegrass-Elemente, eigentlich vereint im Genre Singer/Songwriter. Und alle neun Songs hat Barry selbst geschrieben. Und wie es sich gehört in diesem Genre, sind alle Texte in einem separaten Booklet abgedruckt. Und das stellt für mich einen erheblichen Mehrwert dar, denn auf diese Weise komme ich der wunderschönen Musik noch näher und kann mich fallen lassen, gleich ganz gewaltig beim dritten Song, "Wounded", der so herrlich melancholisch ist und ganz tief in die Seele trifft. So heisst es unter anderem im Text: All my life I've spent believing that my troubles have a reason...., I was trapped in a web of fate and blood..., We are all wounded as we journey out beyond the scars.... So erzählt er hier offensichtlich über sich selbst, über sein Leben, wie er schreibt: It's my story now, I know, no one else can lead me out into some bright and perfect world.. Das mag sein, aber ich denke, nicht nur in diesem Text gibt es Passagen, mit denen sich Viele identifizieren können und somit ist es doch Mut machend, festzustellen, dass man mit so manchen Problemen nicht allein dasteht.
Aber nicht nur nachdenklich spielt die Musik, denn "Makes No Sense" zum Beispiel spielt sehr fröhlich auf, in einem flotten Bluegrass-Modus. So gesehen, gibt es in jedem Song eine kleine Geschichte, eine Betrachtung über das Leben, über Gefühle, über Sorgen und Freude, eben Erlebnisse des alltäglichen Lebens. Und das ist durchaus bewegend und herzerwärmend. Und diese Geschichten trägt der Protagonist mit einer warmen und emotional geprägten Stimme vor, begleitet von einfühlsamen Musikern. Sollte ich meine Assoziationen schweifen lassen, wohin mich meine vergleichenden Gedanken führen, dann fielen mir Kollegen wie Mickey Newbury oder Steve Goodman ein, oder auch Townes Van Zandt.
Ach ja, warum Leap Year? Aufgenommen wurde die Platte in einem Schaltjahr, genauer gesagt am 29.Februar 2020. Man begab sich also auf einen "Leap into the unknown". Und hierzu äußert sich Barry wie folgt: I was lucky to be able to give myself a creative retreat: Writing songs, starting new collaborations, and finding solace through music in this difficult time. Und damit bezieht er sich auf die Situation verursacht durch die Corona-Pandemie.
Trackliste
2 Once Around (4:17)
3 Wounded (5:24)
4 Makes No Sense (4:12)
5 Home in Mind (3:53)
6 In the Moment (5:08)
7 I Can’t Believe It’s True (4:38)
8 Ride (3:21)
9 Life in the Bubble (5:52)
Besetzung
Rima Fand (violin and vocal)
Jesse Miller (guitar, mandolin, and vocal)
Adam Armstrong (bass)
Rob Meador (mandolin - #1, 5, 7)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |