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Reviews

Fussyduck

Maybe That's All We Get


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 27.05.2022

(Doublemoon)

Gesamtspielzeit: 40:31

Internet:

https://www.fussyduck.com/
https://www.challengerecords.com/catalogue/7/
https://www.martinaweinmar.de/

Fussyduck ist ein international besetztes Sextett. Altsaxofonist Guillaume Guedin, Geiger Robin Antunes und Schlagzeuger Baptiste Dolt kommen aus Paris, Pianist Leandro Irarragorri ist als Sohn eines kubanischen Vaters in Zürich aufgewachsen, die junge Bassistin Daisy George stammt aus London und der Posaunist Florian Weiss lebt in Bern, wo er unter anderem das Quartett Woodooism betreibt.

Maybe That's All We Get ist ihr erstes gemeinsames Album, aufgenommen im Kölner LOFT. Ganz elegant und leichtgängig, mit einer schönen melodischen Ausrichtung, startet es mit "Bricks", die Blasinstrumente werden recht breitflächig inszeniert, das klingt sehr orchestral, zudem auch noch die Violine integriert ist. Das erste Solo wird vom Pianisten Leando Irarragorri vorgetragen, er geht dabei recht forsch zur Sache und läßt auch einmal die eine oder andere kurze Dissonanz anklingen. Diese Art des Spiels zieht sofort Aufmerksamkeit auf sich, und in Verbindung mit dem sanften Groove der Rhythm Section ergibt das einen guten Gegenpol, der die Musik insofern sehr interessant ausstattet.

Im Grunde genommen bleibt es durchgehend sehr abwechslungs- und einfallsreich. Die Songs befinden sich ständig in einem Status der Entwicklung, lassen stets neue Nuancen und Wendungen erkennen, das hält die Stimmung sehr lebendig und bringt sehr viel Frische ins Spiel. Das gilt auch für die ganz ruhigen Songs, "Refugium" zum Beispiel wirkt wie ein gemächlicher Spaziergang, auf dem sich so manche Erlebnisse einstellen, und ab etwa Minute Drei wird es kurzfristig schwungvoll, bis der Song wie gehabt weiterläuft. Dieses wiederholt sich dann weiterhin und diese Einschübe sorgen für Wirbel in der sich wie auf der Lauer liegenden Atmosphäre.

Ausser den Eigenkomposition einzelner Bandmitglieder finden wir mit "Mambo Requiem" einen Song von Lennie Tristano, hier allerdings neu arrangiert von Guillaume Guedin, auch hier bietet der Einsatz der Violine einen erfrischenden Mehrwert im Gefüge der übrigen Instrumente. Einerseits erklingt sie fein und zart, aber dann auch hin und wieder dezent kratzig, und ich denke, Robin Antunes stellt somit einen wichtigen Faktor in der Gestaltung dieses modernen Jazz' dar. Verschiedene Stimmungen werden erzeugt und provozieren Gegenpole, verschmelzen miteinander und ergeben eine besondere Reizwirkung, die sich sehr belebend auswirkt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Bricks (5:20)
2 A Brighter Day (4:57)
3 Refugium (8:14)
4 Zafu (4:43)
5 Mambo Requiem (8:57)
6 Encore Cinq Minutes (5:56)
7 Maybe That's All We Get (2:15)

Besetzung

Guillaume Guedin (alto saxophone)
Robin Antunes (violin)
Leando Irarragorri (piano)
Florian Weiss (trombone)
Baptiste Dolt (drums)
Daisy George (double bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger