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Fantastic Negrito

White Jesus black Problems

Info Musikrichtung: Soul-Pop VÖ: 03.06.2022 (Storefront / The Orchard) Gesamtspielzeit: 41:04 Internet: http://www.fantasticnegrito.com

Auf dieses Album war ich aufgrund der News sehr gespannt. Leider bleibt es in jeder Hinsicht hinter den Erwartungen zurück.

Die Texte greifen natürlich ein wichtiges Thema auf – und die familiäre Verbindung von Xavier Dphrepaulezz mit der Geschichte der Sklaverei gibt dem Ganzen auch eine stärkere Authentizität. Aber man kann kaum davon sprechen, dass sie nun sehr tiefgehend seien. Besser als irgendwelche Standardtext allemal, aber die Vorschusslorbeeren verdient man sich dadurch nicht.

Und die Musik kann dieses Manko nicht ausgleichen. Sie verstärkt es eher noch. Man ahnt eher was Fantastic Negrito wollen, als dass sich das manifestieren würde. Ganz typisch sind der schwache Prince-Abklatsch „Highest Bidder“, „Man with no Name“, das ein James Brown mit Piepsstimme eingesungen zu haben scheint, das von Mia Fellow mit einem Cello verzierte „Venomous Dogma“, das ein Beatles-Arrangement andeutet oder der groovende 70s Rock „Oh Betty“, der mit Canned Heat liebäugelt.

Ansonsten gehen Fantastic Negrito stilistisch über die Dörfer – ein wenig Gospel mit merkwürdigen Vibraphon-artigen Klängen („In my Head“) hier, ein trotz eines schönen Gitarrenoslo von Tomas Salcedo eher verendender Country Groove („Virgina Soil“) da, oder der Versuch einer Hymne, der wieder an der piepsigen Stimme scheitert („You better have a Gun“) dort.

Am stärksten im Ohr ist mir der etwas skurrile Refrain von „Nibbadip“, das wieder mit angedeuteten James Brown Schreien arbeitet.

Norbert von Fransecky