Reviews
Origin
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 20.05.2022 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 52:43 Internet: https://joeyalexandermusic.net/ https://www.mackavenue.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Aus Bali stammt der im Jahre 2003 geborene Josiah Alexander Sila. Der indonesische Jazzpianist, der unter dem Namen Joey Alexander auftritt, gilt als musikalisches Wunderkind, und bereits 2015 veröffentlichte er ein Debüt-Album. Bereits im Alter von sechs Jahren wurde er durch Musik von Thelonious Monk inspiriert. Namhafte Musiker wie Wynton Marsalis und Herbie Hancock wurden auf den jungen Musiker aufmerksam. Seitdem ging es mit seiner Karriere steil aufwärts.
Seit 2014 lebt Alexander in New York, und mit den Musikern, mit denen er nun auch bereits seit etwa sechs Jahren zusammenspielt, legt er sein aktuelles Album, Origin, vor. Mit dem Bassisten Larry Grenadier und dem Schlagzeuger Kendrick Scott hat er hervorragende Begleiter zur Seite, die ihn quasi antreiben und kongenial begleiten, stets einfühlsam und sehr kreativ. So sind allein die Trio-Einspielungen eine Ohrenweide. Darüber hinaus sind die vier Songs mit zusätzlichen Musikern natürlich das Sahnehäubchen auf dieser gelungenen Produktion.
Der junge Mann legt ein großartiges Gefühl für Jazz vor, und es zeugt von großer Reife, dass er alle zehn Songs selbst komponiert hat. Alle Stücke leben von einer spritzigen Lebendigkeit und Frische, und mit diesen Begleitmusikern ist es gelungen, die Ideen perfekt umzusetzen, absolut hochwertig und voller feiner Nuancen, seien es zarte Tupfer oder vorwärtspreschende Passagen.
Mit dem "Winter Blues" schaut man dann erstmalig über den Tellerrand des reinen Jazz, Fusion-Elemente halten Einzug, ein ganz zarter Groove, allein durch den Einsatz des Gitarristen Hekselman und die Verwendung des Fender Rhodes wird das untermauert. Im Gegensatz dazu steht die ganz filigrane Ballade "Promise Of Spring", bei der man sich die zarten Triebe des Frühlingserwachens durchaus vorstellen kann.
Sogar ein wenig frei gestalteter wird es mit "Rise Up", hier wiederum mit Hekselman und Potter am Saxofon, die entsprechende Merkmale einspielen, dabei ist zu bemerken, welch hervorragender Drummer Kendrick Scott doch ist. Ja, durchweg sind also hochkarätige Musiker zu hören, der Protagonist ordnet sich trotz seiner Leader-Rolle ein in das Kollektiv, kann dabei mit einer gewissen individuellen Note punkten, dieses ist jedoch sicher noch ausbaufähig bis hin zu einem ganz eigenen Ausdruck, der vielleicht auch Erweiterung finden sollte durch Nuancen der Musik seiner Heimat Indonesien, das stelle ich mir jedenfalls sehr interessant vor. Ansonsten hat Joey Alexander ein sehr feines Gespür und Gefühl für Jazz, dabei oft verbunden mit schönen Melodien, und virtuos ist er ohnehin in seinem Spiel.
Trackliste
2 On the Horizon (5:28)
3 Dear Autumn (5:38)
4 Winter Blues (7:13)
5 Promise of Spring (4:29)
6 Summer Rising (5:56)
7 Midnight Waves (6:21)
8 Angel Eyes (4:19)
9 Rise Up (5:12)
10 Hesitation (2:20)
Besetzung
Larry Grenadier (upright bass)
Kendrick Scott (drums)
Gilad Hekselman (electric guitar - #4, 6, 9)
Chris Potter (soprano saxophone - #2, tenor saxophone - #4, 9)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |