Reviews

Footprint Project

Garden Of Opinions

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 20.05.2022 (flowfish records) Gesamtspielzeit: 52:13 Internet: https://www.footprintproject.de/de/ http://www.flowfish.de/?page_id=391&lang=de http://www.nuzzcom.com/

Frischer Sound von der Spree - so der Hinweis in der Pressemitteilung zur aktuellen Platte der Berliner Formation Footprint Project. Mit Garden Of Opinions wird die dritte Veröffentlichung seit 2016. Weiter aus dem Pressetext: Das Footprint Project ist eine zehnköpfige Brass’n’Beats Kombo aus Berlin. Afrobeat, Neosoul, Jazz und Hip Hop werden im Ofen zu einem saftigen Groove-Mosaik gebacken.

Nun, hier scheinen eine Menge Komponenten aufgeboten worden sein, um dieses "gebackene Groove-Mosaik" zu vollenden. Mit "Shadows" startet die Platte recht locker, ein tanzbarer Rhythmus, dazu die auffällig interessanten Bläser-Arrangements, die eigentlich mehr in Richtung Rock denn Jazz oder Soul/R&B wandern. So erinnert mich der Sound am ehesten an jenen der Band Chicago. Relativ zurückhaltend wirkt der Gesang von Rokhaya Niang. Er fügt sich mehr in die laszive Stimmung ein denn vordergründig aktiv besondere Akzente zu bieten. Beispiel hierfür gleich "Did I Get You Right".

In rhythmischer Hinsicht ist es gelungen, plötzliche Rhythmus- und Tempo-Wechsel geschickt in die jeweiligen Songs einzubauen. Dadurch entsteht ein lebendiger Sound, wobei dazu die Keyboards breitflächige Klangteppiche verbreiten. In Verbund mit dem Rhythmusgespann sind es für mich die Bläser, die die wesentlichen Akzente für die Songgestaltung bieten, die Gitarren bleiben recht verhalten und der Gesang ist aus meiner Sicht zu sehr zu wenig ausgeprägt.

Moderne Elemente halten Einzug durch Einsatz von Beatbox, Hip Hop und gelegentlichen Rap-Anflügen, in der Gesamtheit betrachtet haben alle diese verschiedenen Einflüsse sicher Einzug gehalten und auch prägend zum Gesamtsound beigetragen, doch letztlich ähneln sich die zwölf Songs recht stark und bieten keine wirkliche Abwechslung und wenige Unterscheidungskriterien. Darüber hinaus vermisse ich mehr als einmal diesen gewissen Druck, um den einen oder anderen Song zu einer Art Vollendung zu treiben, es bleibt recht dahintreibend und vielleicht ein wenig zu lasziv, bis auf wenige Ausnahmen.

Wolfgang Giese