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Swing On This
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 27.05.2022 (Criss Cross Jazz) Gesamtspielzeit: 59:59 Internet: https://www.crisscrossjazz.com/index.html http://www.nuzzcom.com/ |
Die Formation Opus 5 und das Plattenlabel Criss Cross Jazz gehören einfach zusammen. Nicht nur, dass diese All-Star-Formation bereits 2011 mit "Introducing Opus 5" debütierte, sondern die einzelnen Musiker gehören auch zu diesem Label durch ihre eigenen Veröffentlichungen. Swing On This ist nun das fünfte Album der New Yorker.
Darüber hinaus habe die fünf Musiker gemein, dass sie sich aus der Mingus Big Band kennen, seit 2010. Und so bezieht sich der Bandname auch auf eine Komposition von Charles Mingus, auf "Opus 4". Bassist Boris Kozlov bezeichnete die Formation als "The five bandleaders and five sidemen". Nur wie kommen diese fünf Bandleader zusammen klar? Herrscht Gleichberechtigung?
Ja, ich denke, die "Chemie" passt vorzüglich. Bei sechs der acht Albumtitel handelt es sich um Eigenkompositionen, nur Saxofonist Seamus Blake hielt sich mit einem eigenen Song zurück. Eingerahmt werden die Songs vom Titelsong, geschrieben von George Fontenette, und von "In Case You Missed It" von Bobby Watson. Der erste Song zeigt eine Band in feinster Hard Bop-Manier, elegant und "locker aus dem Handgelenk" wird geswingt.
Mit einer funkigen Note stellt sich "Pythagoras" vor, ein cooler groovender Song, und mit "Moonbay" können wir uns in diese schöne Ballade hineinfallen lassen. Zwei Titel strahlen eine sehr leichte und luftige Stimmung mit einem Hauch von Latin aus, "Fermata" und "Sight Vision", sehr einfühlsam leiten Bass und Schlagzeug den "Finger Painted Swing" ein, brillant, wie die Beiden agieren, sich antreiben und miteinander kommunizieren, bevor nach 1:44 Minuten das Piano einsetzt und nachfolgend das Thema präsentiert wird.
Mithin wird von den fünf Akteuren niveauvoller und hochqualitativer Jazz abgeliefert, so wie man es von Criss Cross Jazz eigentlich auch gewohnt ist. Auch hier wieder keine Neuerfindung des Rades, doch mit den verwendeten Mitteln aus der stilistisch großen Bandbreite des Jazz hat man nur die besten Zutaten für diese Mischung herangezogen und mit stark kollektivem Bewusstsein vorgetragen. Zum Schluss erleben wir eine Einleitung auf dem Piano, die starkes Gospel-Feeling aufweist, sehr emotional im Spiel, bis sich die Musik dann letztlich einen modalen Weg bahnt.
Bewundernswert ist das dichte Zusammenspiel der Bandmitgleider, alles läuft dermaßen locker und professionell und reisst damit unwillkürlich mit, die gut geschmierte Rhythmusmaschine läuft flüssig durch die Songs, die jeweiligen Solisten zeigen ihr Können mit leichtgängigen Improvisationen, die man sich manchmal dann stets länger wünscht in der Spielzeit. Ich denke, live dürfte die Fünf ein absolut spritziges Feuerwerk inszenieren.
Trackliste
2 Pythagoras (David Kikoski) (7:41)
3 Moonbay (Boris Kozlov) (7:17)
4 Fermata (Alex Sipiagin) (10:58)
5 Finger Painted Swing (Donald Edwards) (8:44)
6 Sight Vision (Alex Sipiagin) (6:19)
7 The Great Divide (Donald Edwards) (5:49)
8 In Case You Missed It (Bobby Watson) (8:34)
Besetzung
Alex Sipiagin (trumpet, flugelhorn)
David Kikoski (piano, Fender Rhodes)
Boris Kozlov (bass)
Donald Edwards (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |