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Reviews

Asia

Asia in Asia (Live at the Budokan Arena, Tokyo, Japan, 1983)


Info

Musikrichtung: Prog-Rock

VÖ: 01.06.2022

(Asia Heritage / BMG)

Gesamtspielzeit: 63:44

Internet:

http://www.originalasia.com

Asia gehört zu der nicht gerade kleinen Anzahl von Bands, die sofort als Supergroup apostrophiert wurden, weil sich in ihr vier Musiker zusammengefunden hatten, die sich mit unterschiedlichen Bands in den höchsten Olymp des Rock-Zirkusses gespielt hatten. Selten aber ist ein solche Supergroup diesem Anspruch dermaßen gerecht geworden, wie eben Asia - und das nicht nur im Elfenbeinturm der Kritikerkaste, sondern auch beim Publikum und an den Ladenkassen.

Das Debütalbum konnte dann auch noch mit einem ikonischen Cover aus der Werkstatt von Roger Dean und der extrem erfolgreichen Single-Auskopplung „Heat of the Moment“ auftrumpfen. Es folgten zwei weitere Alben, aber nach dem deutlich schwächer gewordenen dritten Astra war wohl die Luft raus und es folgte die erste Auflösung.

Asia in Asia wurde auf der Tour nach dem zweiten Album Alpha mitgeschnitten. Die Band befand sich nicht mehr ganz auf dem Gipfel ihres Erfolgs. Die ersten Krisenzeichen leuchteten auf. Gründungsbassist und -sänger John Wetton hatte die Band kurz vor dem Konzert verlassen und musste in aller Kürze durch Greg Lake ersetzt werden.

An der Qualität des Live-Albums ist das fast spurlos vorbeigegangen. Beim Konzertopener „Time again“ ist der Sound noch etwas dünn und die Stimme des neuen Frontmanns klingt ungewohnt. Aber das kann auch daran liegen, dass das Stück aus technischen Gründen (als einziges Stück der Aufnahme) in mono erscheint. Bei „The Heat goes on“, ein #5-Hit in Japan, hat sich die Band auf hohem Niveau eingespielt und wird ihrem Ruf vollständig gerecht.

Sechs Stücke vom Debüt und vier vom Nachfolger bilden den Status der beiden Alben gut ab. Dazu kommen Soli von den drei Gründungsmitgliedern, die allerdings keine Höhepunkte des Albums sind. Bis auf Carl Palmers Drum-Solo hätte man stattdessen besser zwei weitere Asia-Nummern ins Programm nehmen können. So fehlt z.B. unverständlicherweise „Don’t cry“, die erfolgreichste Auskopplung aus Alpha, dem zweiten Album der Band, die in den USA sogar die Pole Position in den Mainstream-Charts eingenommen hatte.

Asia können angesichts des Materials ihrer ersten beiden Alben aus dem Vollen schöpfen und präsentieren ihren sehr zugänglichen mitreißenden, oft geradezu poppigen Progressiv-Rock in großer Spiellaune, aber in der Regel sehr nahe an den Studio-Versionen. Ausfälle gibt es keine, auch wenn „Wildest Dreams“ nur vom Piano begleitet, etwas dünn klingt.

Asia ist keine klassische Live-Band, die ihre Stücke auf der Bühne jeweils neu erfindet. Von daher kann man durchaus argumentieren, dass ein Live-Album nur wenig Sinn macht. Aber wer sich auf die Aufnahme einlässt, merkt auch ohne Improvisationen und Interaktionen zwischen einzelnen Musikern, dass sich die Spielfreude der Musiker durchaus auf den Hörer überträgt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Introduction from Mark Goodman (MTV) 0:45
2Time again 5:13
3The Heat goes on 4:50
4Here comes the Feeling 5:28
5Eye to Eye 3:45
6Sketches in the Sun (Steve Howe Solo) 3:53
7Only Time will tell 5:06
8Open your Eyes 7:09
9Ihri - The setting Sun / Bolero (Geoffrey Downes Solo) 3:59
10The Smile has left your Eyes 2:03
11Wildest Dreams 5:16
12Carl Palmer Solo 3:49
13Heat of the Moment 7:11
14Sole Survivor 5:16

Besetzung

Geoffrey Downes (Keys, Back Voc)
Steve Howe (Git, Back Voc)
Carl Palmer (Dr, Perc)
Greg Lake (Lead Voc, B)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger