Reviews
Time On Our Side
Info
Musikrichtung:
Rock-Jazz-Fusion
VÖ: 29.04.2022(2014) (Repertoire Records) Gesamtspielzeit: 53:05 Internet: https://www.clemclempson.com/ https://www.repertoirerecords.com/ https://www.brooke-lynn-promotion.de/ https://www.temple-music.com/ |
Nach Tomorrow's Blues sollte es wieder elf Jahre dauern, bis Colosseum wieder ein Album veröffentlichte, nach Dick Heckstall-Smith's Tod im Jahre 2004 sprang Jon Hiseman's Ehefrau für ihn ein, sie, die bereits bei "Daughter Of Time" eine Gastrolle spielte. Das Kind Beider, ich hatte sie einst mit "Paraphernalia" gesehen als Sängerin, Ana Gracey Hiseman, wurde für Time On Our Side dann auch gleich mit an Bord geholt. Allerdings tritt sie, mittlerweile mit erwachsen gewordener Stimme, nur im Duett auf "Blues To Music" auf.
Klar - was sollte man nun noch erwarten? Barbara spielt anders als Dick und prägt mit ihrer individuellen Spielweise so manchen Song, komponiert hat sie aber nur das erste Stück, "Safe As Houses". Die übrigen Songs stammen hauptsächlich wieder von Dave Greenslade, "Blues To Music" von Ana Gracey, und Clem Clemson war verantwortlich für die Tracks 3, 5, 6. Einige Texte stammen von dem schon für Cream tätigen Texter, Pete Brown, wobei es mit dem Bonustrack, "Morning Story" auch gleich den Brückenschlag zu Jack Bruce gibt, hat der doch diesen Song seinerzeit für "Harmony Row" aufgenommen. Hier jedoch handelt es sich um einen Livesong aus dem Brückenforum in Bonn.
Im Gegensatz zu den vorherigen Alben hat sich nun etwas verändert. Neben dem typischen Rest-Sound der früheren Band, stark ausgeprägt zum Beispiel auf "The Way You Waved Goodbye" hat nun verstärkt Jazz Einzug gehalten, erstmals dem wohl dem Verstorbenen gewidmeten "Dick's Licks", ein cool swingender Song, ja, und Chris singt den soooo gut, so voller Einfühlungsvermögen und Gelassenheit, und dazu dann das ruhige Solo von Barbara, das swingt elegant und gelassen. Ja, und schon geht es mit Jazzeinflüssen weiter, "City Of Love", mehrstimmiger Gesang, die verzerrte Gitarre von Clemson und ein interessantes Arrangement mit einem individuellen Mittelteil, bei dem dann Chris allein seine markante Stimme erhebt.
"Nowhere To Be Found" klingt so, als handele es sich um einen Song von Jack Bruce, auch er könnte gut auf "Harmony Row" seinen Platz gefunden haben. Ein ruhiges Stück, Greenslade setzt Akzente, Clemson kommuniziert mit ihm, ein ungewöhnlicher Song, absolut atypisch. Das verschachtelte "Anno Domini" beendet die Studiosession, hier wieder mit einem Hauch von früher, bevor der Live-Bonus erscheint, ganz im Stil des Originals, jedoch klingen hier die "alten" Colosseum gut durch. Insgesamt betrachtet, stellt sich die Musik dieser Platte recht unterschiedlich dar, recht viele Einflüsse lassen es bunt wirken, aber auch kann man sicher eine klare Linie vermissen. Gleichwohl - es ist gelungen und eigentlich recht interessant...
Trackliste
2 Blues To Music
3 The Way You Waved Goodbye
4 Dick’s Licks
5 City Of Love
6 Nowhere To Be Found
7 You Just Don’t Get It
8 New Day
9 Anno Domini
10 Morning Story (bonus track)
Besetzung
Dave Greenslade (Hammond organ, keyboards)
Clem Clempson (guitars, vocals, keyboards)
Mark Clarke (bass guitar, vocals)
Chris Farlowe (vocals)
Barbara Thompson (saxes)
Ana Gracey Hiseman (special guest vocals – #2)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |