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Colosseum

Tomorrow’s Blues

Info Musikrichtung: Blues Rock-Fusion VÖ: 29.04.2022(2003) (Repertoire Records) Gesamtspielzeit: 53:11 Internet: https://www.clemclempson.com/ https://www.repertoirerecords.com/ https://www.brooke-lynn-promotion.de/ https://www.temple-music.com/

Nach Bread & Circuses erschien mit Tomorrow's Blues das nächste Album der Band Colosseum, leider das letzte mit dem Gründungsmitglied Dick Heckstall-Smith.

Zu "Bread & Circuses" bemerkte ich, Es klang anders, die Songs waren nun kürzer, die Arrangements reduzierter, ein starker Rückgang von Jazz-Anteilen war bereits festzustellen, zwar spielte die Band einerseits auch relativ dicht zusammen, doch die individuellen Seiten der einzelnen Mitglieder rückten vermehrt in den Hintergrund..

Und das kann ich auch für Tomorrow's Blues grundsätzlich so stehen lassen. Allerdings die leicht in Richtung Blues-Fusion ausgerichtete Musik räumt dem Sänger Chris Farlowe einen großen Spielraum ein, denn dieser Sound steht ihm gut und das füllt er durch seine Erfahrung hervorragend aus. Zwei von Dave Greenslade komponierte Instrumentals gibt es, wovon ich "The Net Man" für das gelungene halte. Im Verbund der drei "Säulen" Greenslade, Heckstall-Smith und Hiseman tendiert dieser Song immerhin ein wenig hin zur ruhmreichen Vergangenheit der Band.

Vielleicht sind es die Kompositionen, die, vergleicht man sie mit den älteren, die nicht die Raffinesse und die Frische besitzen, um direkt anzuknüpfen. Insofern bleibt für mich die stärkere Orientierung zum Blues die Stärke dieser Songs, zumal sich einige davon stärker als andere in diesem Fahrwasser bewegen. "Come Right Back". "In The Heat Of The Night", dieser Klassiker, "Take The Dark Times With The Sun" in langsamer Gangart und der von Mark Clarke gesungene "Leisure Complex Blues" meine ich in diesem Zusammenhang.

Ja, und ganz zum Schluß startet es ganz dramatisch mit "No Demons", das klingt wie purer Soul der Sixties, und wiederum brilliert Chris Farlowe mit seinem Feeling. Immerhin zeigt sich auf Tomorrow's Blues ein etwas anderer Ansatz als beim Vorgänger, die Musik ist für mich wieder geschmeidiger geworden und strahlt ein wenig mehr Lockerheit aus.

Wolfgang Giese