Reviews
Come Morning
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 13.05.2022 (Birthday Cake Records) Gesamtspielzeit: 39:25 Internet: https://www.thebroslandreth.com/ https://birthdaycakemedia.com/ https://networking-media.de/ |
The Bros. Landreth, das ist eine Band aus Kanada, 2013 gegründet von den Brüdern Joey and David Landreth. Im gleichen Jahr veröffentlichte man ein Debüt-Album. Und nun gibt es den dritten Longplayer mit Come Morning. Und schon nach ein paar Songs fällt auf, mit welcher Ruhe und Gelassenheit die Songs ihre Runden ziehen. Will ich nun die Genre-Schublade aufziehen, komme ich nicht umhin, jene mit der Aufschrift "Americana" zu wählen. Folk Rock, Country-Einflüsse, Singer/Songwriter, Pop und ein wenig R&B und Blue-Eyed Soul, zusammengefügt zu einem Ausdruck von Schönheit und starkem emotionalen Ausdruck. Sänger Joey Landreth erinnert mich in seinem Ausdruck und seiner Phrasierung in einigen Passagen mitunter an einige Songs von Paul Young, und ist ansonsten ein passendes Aushängeschild für die gefühlvolle Gestaltung der Musik. Gelegentlich schwebt auch ein Hauch von Jackson Browne durch den Raum...
Ich habe das Gefühl, als sei die Musik des Albums in einer sehr entspannten Umgebung und Atmosphäre entstanden. Man ging hierbei ganz locker um mit der Gestaltung. Neben der Fokussierung auf Gitarre, Bass und Schlagzeug hat man verstanden, die Synthie-Einschübe sehr songdienlich einfließen zu lassen, ohne dass sie in irgendeiner Weise störend hätten wirken können. So sind die Arrangements relativ reduziert gehalten worden, Wert wurde darauf gelegt, gute Songs zu präsentieren, Songs voller angenehmer Harmonien, voller Gefühl.
Bei so manchem Song stelle ich mir vor, welche Musiker noch hätten mitwirken können, weil sie irgendwie hineingepasst hätten, zum Beispiel sehe ich bei "You Don't Know Me" Peter Green auftauchen, wie er mit filigranen Nuancen das ohnehin schon filigrane Gerüst noch aufpeppen hätte können. Alle Einflüsse vereinend, kann man rasch den Eindruck gewinnen, dass die Band einen eigenständigen Stil präsentiert, der trotz der relativen gleichen Stimmung dennoch Abwechslung bietet, wenngleich teilweise auch nur durch kleine Einschübe in der Ausführung, man muss halt genau zuhören und wird in dieser entspannten Stimmung stets etwas finden, was zur Abrundung beiträgt, sei es zum Beispiel das plötzlich auftauchende und nur kurz verbleibende Gitarrensolo auf "After The Rain", oder die auf "You Don't Know Me" eingesetzte Pedal Steel.
So sind die Songs trotz ihrer oberflächlich wirkenden Einfachheit letztlich doch ein wenig vielschichtig und interessant gestrickt, und wie schön eine einfache Struktur wirken kann, belegen die ersten eineinhalb Minuten des Abschlusssongs "Back To Thee", bis dann fast schon gänsehautmässig eine E-Gitarre einsetzt und der Song einen ein wenig angenehm holpernden Verlauf nimmt, und dabei so herrlich entspannt und ruhig bleibt, gar ein wenig mexikanische Einflüsse tauchen auf, ein sehr guter Abschluss einer wirklich bemerkenswerten Platte mit sehr intimen Ausdruck.
Trackliste
2 What In The World
3 Drive All Night
4 Shame
5 You Don’t Know Me
6 After The Rain (feat. Leith Ross)
7 Don’t Feel Like Crying
8 Corduroy
9 Come Morning
10 Back To Thee
Besetzung
David Landreth (bass)
Aaron Sterling (drums)
Murray Pulver (electric guitar)
Paul Yee (percussion)
Daniel Roy (drums)
Joe Pisapia (pedal steel)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |