Reviews

The Skreppers

Call Of The Trash

Info Musikrichtung: Rock’n’Roll VÖ: 2005 (Udai) Internet: http://www.skreppers.com

Ist es einfach Ironie oder etwa schon Konzeptkunst, wenn einem bei dem Albumtitel dann auch wirklich Müll aus den Boxen quillt? Am passendsten erscheint mir Unvermögen.

Sänger und Bandleader “Special K“ wird einem auf dem Waschzettel als HIM-Produzent vorgestellt. Was der junge Herr aber auf “Call Of The Trash“ für einen Sound gebraut hat, ist unter aller Sau. Da gibt’s nicht mal das Siegel Garagensound für. Zu allem Überfluss hat er über seinen Gesang einen konstanten Hall gelegt, der in dem Ausmaß eigentlich nur noch als Ungeeignetheitsvertuschung gewertet werden kann.

Mit ca. zwei bis drei Songmustern im Loop fällt das unbeholfene Songwriting sehr mager aus. Penetrant und unaufhörlich quiekt die Orgel Gesangsmelodien oder Gitarrenriffs mit. Da hilft nur noch uninspirierte Einzelinstrumentalisten in Lack und Leder zu werfen und das Ganze mit allen Klischees zu vermengen, die man zwischen den Genres Horrorbilly, Rockabilly, Psychobilly, Rock’n’Roll und Punk Rock erspähen kann.

Gewiss stehen ganze Szenen auf dieses Spiel, von außen betrachtet darf man die Skreppers aber gern als gänzlich unbeachtenswert abtun. Man kann Musik nur wenig vorhersehbarer gestalten. Bei “Shake It Baby“ linst der subkulturelle Peter Kraus ins finnische Wohnzimmer, “Let’s Die Together Sheena“ bietet, wie nicht anders erwartet, irgendwas zwischen verhundster Hommage und dreistem Ramones-Rip-Off.

Einzig bei “Jesus Saved My Sex Life“ könnte ich mir vorstellen, dass vielleicht die Meteors eine gute Nummer daraus hätten machen können. Ansosten kann - wer will - über die Songtitel wie “Make Love Muslim Girl“ oder “My Girlfriend Is A Prostitute“ schmunzeln. Mehr gibt’s dann aber auch nicht her.

Kevin Kirchenbauer