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Cellosonaten
Info
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 06.05.2022 (Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2020 / Best. ALPHA 826) Gesamtspielzeit: 58:17 Internet: Accademia Ottoboni |
FÜLLE
Wie angenehm, wie überraschend, wie beglückend:
Die Gebrüder Giovanni (1670-1747) und Anton Maria (1677-1726) Bononcini, heute am ehesten durch Vokalkompositionen bekannt, kann man dank dieser Aufnahme in ihrem eigentlichen Metier kennenlernen, denn sie waren derzeit vor allem als Cellovirtuosen europaweit eine "Marke". Cellist Marco Ceccato stellt mit der Accademia Ottoboni eine Auswahl dieser Werke vor, einige davon auch als Weltersteinspielung. Das geschieht mit einem maximalen Grad an Vertiefung in die Musik und klangsatter Körperlichkeit. Dabei schärfen Ceccato und sein Ensemble die Musik rhythmisch vorsichtig an und geben den Begleitstimmen ein mehr als nur (unter)stützendes Gewicht, indem diese auch verzierend bis kommentierend in Erscheinung treten dürfen, wobei besonders der Theorbe eine gewichtige Rolle zufällt. Das ist alles so intensiv wie angenehm unaufgeregt musiziert.
Ceccato lässt den Hörer im Celloklang schwelgen, der einem zudem durch die Aufnahmetechnik derart naherückt, dass es schon fast einer Umarmung gleichkommt. Die warme, erdig bis goldbronzene Tongebung und das kantilenenhafte "Aussingen" der galanten Melodielinien führen dazu, dass man sich diese nur allzu gerne gefallen lässt. Für virtuose Zuspitzungen bleibt gleichwohl allemal genug Raum.
Ein Album wie gemacht für die "blue hour".
Sven Kerkhoff
Trackliste
Giovanni Bononcini: Cellosonate d-moll; Sinfonia für Cello g-moll; Sinfonia für Cello solo D-Dur
Besetzung
Marco Ceccato: Cello & Ltg.
Simone Vallerotonda: Theorbe
Anna Fontane: Cemablo
Rebeca Ferri: Cello
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |