Reviews
Crísalida
Info
Musikrichtung:
World Music-Fusion
VÖ: 18.03.2022 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 50:08 Internet: https://store.daniloperez.com/ https://www.mackavenue.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Der 1966 geborene Jazz-Pianist Danilo Pérez stammt aus Panama. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt der Piano und im Alter von zehn studierte er bereits am Nationalkonservatorium in Panama. Im Zuge weiterer Ausbildung zog es ihn später in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Hierbei ergaben sich etliche Möglichkeiten, mit vielen Jazzmusikern zusammenzuarbeiten, unter anderem war er bei Dizzy Gillespie's United Nations Orchestra beschäftigt. Seit 1993 ist der Protagonist auch solo aktiv, mit eigenen Alben.
Sein aktuelles Album, Crísalida, aufgenommen mit The Global Messengers, umfasst dann auch globale musikalische Einflüsse, ein grenzenloser Sound entstand entsprechend, allein auch, weil in der Band Musiker aus verschiedenen Ländern spielen. Diese multikulturelle Band setzt sich aus Musikern aus Palästina, Griechenland, Irak, Jordanien und den USA zusammen, sowie Gäste aus Kuba und Chile werden darüber hinaus begrüsst.
Crisálida setzt sich auf zwei Suiten zusammen, "La Muralla (Glass Walls) Suite" und "Fronteras(Borders) Suite", mit jeweils vier Songs. Diese Musik, zwar von einem Jazz-Musiker erschaffen, überschreitet dieses Genre deutlich. Ähnliches kenne ich von Chick Corea, der ja auch oft lateinamerikanische Elemente und Spanisches einbaute, an dessen Musik jener Prägung muss ich auch zuerst denken. Doch das hier geht weiter, das ist weltumfassend, sehr gelungen, hier meint man zu glauben, dass Menschen individuell sein dürfen, menschlich handeln und behandelt werden, unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Religion oder ethischer Zugehörigkeit.
Und so treffe ich auf Jazz, auf Folklore aus aller Welt, auf Kammermusik, Filmmusik, zusammengefügt zu einem globalem Ganzen. Dabei wird viel Wert auf freiheitliche Gestaltung gelegt, indem Improvisation reichlich Raum findet, und darüber hinaus stets Unerwartetes einfliesst, alles mit sehr viel Feingefühl und Kreativität behaftet. Das Gefühl von Lebensfreude paart sich mit melancholischen Passagen zu einem beeindruckend emotionalen Ausdruck.
Wie drückte sich einst der Free Jazzer Albert Ayler mit einem seiner Albumtitel aus: "Music Is the Healing Force of the Universe". Vielleicht kann Danilo Pérez mit dieser Platte, sofern sie dann hoffentlich etwas Beachtung finden wird, dazu beitragen, mit dieser vielschichtigen und weltumspannende Einflüsse beinhaltenden Musik.
Trackliste
1 Rise From Love 5:56
2 Monopatia (Pathways) 7:07
3 Calling For The Dawn 6:58
4 Muropatia 4:35
Fronteras (Borders) Suite:
5 Adrift 3:53
6 Al-Musafir Blues 11:57
7 Kalesma (True Calling) 5:25
8 Unknown Destination 4:26
Besetzung
Danilo Pérez (piano)
Farayi Malek (voice - all tracks except #6)
Vasilis Kostas (laouto)
Layth Sidiq (violin, voice)
Naseem Alatrash (cello)
Tareq Rantisi (percussion)
Guest Musicians:
Faris Ishaq (ney flute - #1)
Román Díaz (batá - #1, 3, 4, spoken word - #3)
Erini (voice - #2, 6)
Patricia Zárate Pérez (spoken word - #2, rap - #4)
Kalesma Children’s Choir of The Ark of the World (Kivotos tou Kosmou) - #1)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |