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Reviews

Laurent Bardainne & Tigre D'Eau Douce

Hymne Au Soleil


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 11.03.2022

(Heavenly Sweetness)

Gesamtspielzeit: 49:27

Internet:

https://laurentbardainnetigredeaudouce.bandcamp.com/album/hymne-au-soleil
https://mosaik-promotion.de/

Der französische Saxofonist Laurent Bardainne fiel mir bereits im letzten Jahr positiv auf, durch seine Zusammenarbeit mit Fabrice Martinez & Thomas de Pourquery. Doch jene Musik tendierte dann doch eher in Richtung Ambient/Experimental.

Das ist mit der Platte Hymne Au Soleil, die er mit Tigre D'Eau Douce nun vorgelegt hat, so gar nicht der Fall. Stilistisch geht es in eine ganz andere Richtung. Dieses ist unter seinem Namen sein zweites Album, und neben dem Haupteinfluss des Jazz gibt es wesentlich prägende Einflüsse aus Soul, Funk, Worldbeat und Folklore. Gleich die ersten beiden Songs zeigen eine lockere Fusion-Stimmung, mit klaren Strukturen und nur gelegentlich kratzigem Spiel des Protagonisten. So geht es recht "gesittet" und mitunter schon fast kommerziell anmutend zu.

Gelegentlich wird es wilder, so mit dem Titelsong, der einen Hauch von Latin- oder Afro-Feeling verbreitet. Und so leuchtet dieser Song voller Lebendigkeit mit seinem Rhythmus. Doch bereits "Adieu My Lord" wird wieder ganz sanft, diese leicht spirituelle Stimmung lässt mich sogar an einige Songs von John Coltrane oder Pharoah Sanders denken, so, als hätte man deren Balladen der Sechziger in die Jetztzeit verfrachtet und ihnen ein modernes Kleid verpasst. Nun, Sanders hat ja dann auch später tatsächlich ähnlich Klingendes vorgelegt.

"Destination Danger" wartet mit einem guten Funk-Feeling auf und lädt mit seinem guten Groove zum Tanz ein. Und - wie ein Gegenpol - schießt Laurent Bardainne dann mittendrin mit einem losgelösten Sax-Solo aus der Hüfte. Diese Mischung ist wirklich betörend und sicher einer der Höhepunkte der Platte.

Einen Gesangstitel erleben wir mit "Jou En Nou Rive", mir ist nicht ganz klar, wer singt. Möglicherweise ist es Celia Wa, die den Text schrieb. Ein recht lasziv dahingroovender Song ist das, auf einigen anderen Stücken wird Gesang vorwiegend als Background eingesetzt. "Kenya Sunrise" bietet einen vertrackten Rhythmus, man könnte meinen, Tony Allen würde das Schlagzeug bedienen. Auf dem letzten Song, "Oiseau", spricht Bertrand Belin den Text zu teils wabernden Synthie-Klängen, das Stück fällt ein wenig aus dem Rahmen im Verhältnis zu den anderen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Oh Yeah
2 La Vie, La Vie, La Vie
3 Hymne Au Soleil
4 Adieu My Lord
5 Destination Danger
6 Jou En Nou Rive
7 Combly Family
8 Verte Gronouille
9 Kenya Sunrise
10 Sarang
11 Oiseau (feat. Bertrand Belin)

Besetzung

Laurent Bardainne (ténor sax, synthétiseur)
Arnaud Roulin (orgue Hammond, synthétiseur)
Sylvain Daniel (basse)
philippe Gleizes (batterie)
Roger Raspail (percussions)
Lisa Spada, Annnaelle Solet (chorus)
Leonore Bardainne Dherbeys (synthétiseur - #10, voix - #8)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger